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Projekt NeMo.bil: 30 Millionen Euro für Neue Mobilität vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz

Eine individuelle öffentliche Mobilität, so komfortabel wie die Nutzung des eigenen PKW und mit einer bisher unerreichbaren energetischen Effizienz: Das Projekt NeMo.bil (Neue Mobilität), an dem auch die TH OWL beteiligt ist, bekommt jetzt 30 Millionen Euro vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, um seine innovative Idee eines schwarmfähigen Mobilitätssystems umzusetzen. Das Projekt mit 20 Partnern soll als Leuchtturm für ganz Deutschland eine neue Form des nachhaltigen und bedarfsgerechten Personen- und Gütertransports im ländlichen Raum ermöglichen.

Im Unterschied zu konventionellen Lösungen verfolgt die Neue Mobilität einen systemischen Ansatz. Automatisierte kleinere Fahrzeuge (Cabs), die die ersten und letzten Meilen bedienen, vereinen sich auf längeren Strecken zu einem Konvoi, der von einem größeren automatisierten Fahrzeug (Pro) gezogen wird. Die Cabs werden maximal 450 Kilogramm plus Batterie wiegen und Platz für bis zu vier Personen bieten. Die Pros dienen als mobile Ladesäule und ermöglichen im Konvoi höhere Reichweiten und Geschwindigkeiten. Durch die Kombination beider Fahrzeugarten erlangt das Gesamtsystem eine bisher unerreichbare energetische Effizienz.

Ziel des NeMo.bil Projektes ist die Umsetzung eines innovativen Mobilitätsansatzes, der erhebliche Verbesserungen in Nutzerakzeptanz, Kosten, Ressourceneinsatz und Emissionen hervorbringt. Zentrale Bestandteile sind kompakte, elektrifizierte und sehr leichte Fahrzeuge, die bedarfsgerechte Transportleistungen erbringen. Der bestehende öffentliche Nahverkehr wird durch NeMo.bil Fahrzeuge erweitert und die Attraktivität gesteigert. Das System ermöglicht eine individuelle öffentliche Mobilität, die so komfortabel wie die Nutzung des eigenen PKW sein wird.

Das Projektkonsortium aus ganz Deutschland umfasst 20 Partner aus Industrie und Wissenschaft. Start-ups, Mittelstand und Großunternehmen aus unterschiedlichsten Branchen arbeiten dabei gemeinsam mit wissenschaftlichen Institutionen an der ambitionierten Zielstellung. Der Erfolg der Umsetzung ist mit zwei Kerninnovationen verknüpft: Entwicklung einer nutzerzentrierten, offenen Steuerungs- und Betriebsplattform und Anpassung der automatisierten Fahrzeuge an die Systemanforderungen. Hierdurch kann die Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit der deutschen Industrie unter besonderer Berücksichtigung kleiner und mittelständischer Unternehmen gestärkt werden.

Die Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe übernimmt dabei eine zentrale Rolle: Professor Dr. Ulrich Büker vom Fachbereich Elektrotechnik und Technische Informatik leitet das Arbeitspaket zur Entwicklung der automatisierten Fahrfunktion der Cabs. Gemeinsam mit weiteren Partnern werden dabei die Sicherheitsanforderungen an die Fahrfunktion definiert, die notwendige Sensorik in das Fahrzeug integriert und die Software für das automatisierte Fahren entwickelt. Büker bringt dabei umfangreiche Erfahrung aus seiner langjährigen Tätigkeit in der Automobilindustrie ein, während der er mit seinen Abteilungen bereits an Fahrerassistenzsystemen und dem Autonomen Fahren gearbeitet hat.

„Das Schöne an diesem Forschungsprojekt ist der Bezug zur Lehre in den drei Masterstudiengängen Elektrotechnik, Mechatronik sowie Information Technology. Neueste Erkenntnisse fließen direkt in die Lehre ein“, berichtet Professor Büker. „Über Research Projects können Studierende direkt Einfluss nehmen oder als Studentische Hilfskräfte die Forschung unterstützen.“

Die Laufzeit der Förderung reicht bis zum Juni 2026. Folgende 20 Partner bilden unter der Konsortialführung der INYO Mobility GmbH das Konsortium zur Umsetzung des Projekts NeMo.bil: Aspens GmbH, Avanco Composites GmbH, Brummelte und Lienen Werkzeugbau GmbH, CADFEM Germany GmbH, CP Tech GmbH, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR), dSpace GmbH, FIWARE Foundation e.V., Holon GmbH, LIA GmbH, Neue Mobilität Paderborn e.V., PHOENIX CONTACT E-Mobility GmbH, Poppe + Potthoff GmbH, Reisewitz GmbH & Co. KG, Technische Hochschule Augsburg, Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe, Universität Paderborn, Wissenschaftszentrum Berlin und die Technische Universität Dortmund.

Weitere Infos unter: www.nemo-paderborn.de