Flüchtlinge, ehrenamtlich engagierte Bürgerinnen und Bürgern und Studierende der Hochschule Ostwestfalen-Lippe sanieren ein altes Ackerbürgerhaus, um es später für gemeinsame Zwecke nutzen zu können. Nach den ersten Planungen im vergangenen Jahr geht es nun in die Bauphase: Städtebauminister Michael Groschek gab gestern mit der Übergabe des Förderbescheids offiziell den Startschuss für die Sanierungsarbeiten.
Bereits im September 2016 startete das Projekt Heimatwerker, das die Beseitigung von Leerstand im Landkreis Höxter mit der Integration und Qualifikation von Flüchtlingen verbindet. Nach den Planungen im vergangenen Jahr wird nun das Erdgeschoss des Ackerbürgerhauses umgebaut. Ab 2018 soll das Gebäude für gemeinnützige Zwecke genutzt werden. Denkbare Nutzungen sind Seminarräume für Sprachkurse oder andere gemeinschaftliche Nutzungen, wie z. B. ein Café, eine Bibliothek oder eine offene Werkstatt.
Das Projekt wird beim Bau vom Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr im Rahmen des Sonderförderprogramms „Hilfen im Städtebau zur Integration von Flüchtlingen“ gefördert. Die Kosten für die Sanierung des Erdgeschosses betragen 426.000 Euro. Sie werden zu 70 Prozent vom Städtebauministerium übernommen.
Der Fachbereich Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur der Hochschule Ostwestfalen-Lippe nimmt mit insgesamt neun Lehrgebieten an den Planungs- und Sanierungsarbeiten teil. Beteiligt sind Studierende der Architektur, Innenarchitektur und Stadtplanung. Die Hochschule OWL bietet ihren Studierenden an, selbst als „Heimatwerker“ tätig zu werden, sich mit Ideen einzubringen und Praxiserfahrung zu sammeln. Dabei werden sie von Professorinnen und Professoren unterschiedlicher Lehrgebiete des Fachbereichs betreut und können an den Planungs- und Sanierungsarbeiten teilhaben. Zudem besteht für sie die Möglichkeit, sich rund um das Projekt an verschiedenen Forschungsaktivitäten zu beteiligen.
Wichtiger Bestandteil des Projektes ist die Qualifizierung von Flüchtlingen. Die beginnt bereits bei der gemeinsamen Planung des Projektes. Danach sollen die Flüchtlinge die Möglichkeit erhalten, als Praktikanten oder Auszubildende in den beauftragten Handwerksbetrieben mitzuarbeiten.
Das Pilotprojekt hat eine Gesamtlaufzeit von 10 Jahren und soll bei Erfolg auch auf andere Kommunen übertragen werden. Beteiligt sind die Stadt Nieheim, der Hochschule Ostwestfalen-Lippe und die Landesinitiative StadtBauKultur NRW 2020.
Mehr Informationen zum Projekt finden Sie hier.