Skip to Content

Besuch der spanischen Delegation „Academia de Desarrollo Formativo, S.L.“ („Grupo ADF)

Vom 7. bis zum 9. November besuchte eine Delegation spanischen Gruppe „Academia de Desarrollo Formativo, S.L.“ („Grupo ADF“) die Stiftung Bildung und Handwerk. Die Grupo ADF ist eine Akademie für bildungsorientierte Entwicklung aus Gran Canaria. Gefördert wurde der Besuch durch das Erasmus+-Programm. Ziel des Besuchs war es, Einsichten in das System der beruflichen Bildung in Deutschland zu gewinnen, wobei der Fokus auf Lernorten, Lernorganisation und Formaten lag.

Nachdem die spanischen Gäste am ersten Tag mehr über das berufliche und das Alltagsleben in Deutschland lernten, besuchten sie ab dem zweiten Tag den Innovation Campus in Lemgo. Hier stand die Kooperation von Bildungsakteuren im Fokus. Ein prominentes Beispiel für derartige Kooperationen ist das InnoVET-Projekt Bildungsbrücken OWL, welches von der Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe, dem Kreis Lippe, der Lippe Bildung eG sowie der Technischen Hochschule OWL getragen wird. Einige zentrale Aktivitäten im Projekt Bildungsbrücken OWL stellten Svenja Claes, Marc Thiel und Heike Timmermann vom Projektmanagement-Team vor. Interesse weckten aufgrund der Adaptierbarkeit auf das spanische System insbesondere zwei Formate. Dies war zum einen das erfolgreiche Format „Brückendialoge der beruflichen Bildung“, bei dem in Rahmen von moderierten Veranstaltungen aktuelle Themen der beruflichen Bildung beleuchtet werden. Vorgestellt wurden zum anderen auch die innovativen „Bridge Days“, bei den Auszubildende aus gewerblich-technischen und aus kaufmännischen Berufen mit den Methoden des Design Thinking vertraut gemacht werden. Diese auf konkrete Verbesserungsmöglichkeiten in ihrer Ausbildung anwenden.

Aus dem Projektbereich „Internationalisierung“ stellte Kirsten Meier ferner den „Zertifikatskurs Interkulturelle Kompetenzen“ vor. Dieser soll Lernende in der beruflichen Bildung auf internationale Kontakte im Berufsleben und gegebenenfalls auf Auslandsaufenthalte vorbereiten.

Weitere Beispiele für zukunftsweisende berufliche Bildung lernte die spanische Delegation bei einer Führung über die berufliche Seite des Innovation Campus Lemgo kennen. So stellte Stefan Denk die Cyberphysische Fabrik (CPF) als Lernort für die Industrie 4.0 vor. Das Institut für Kunststoffwirtschaft OWL (ikuowl) als sogenannten Dritten Lernort stellt Karsten Kießler vor.

Am letzten Tag ihres Besuchs erhielten die spanischen Gäste Einblicke in die didaktische Ausbildung von angehenden Berufsschullehrer:innen hierzulande. Dazu trafen sie sich auf dem Innovation Campus Lemgo mit Lehramtsstudierenden der School of Education der TH OWL. Die beiden Gruppen tauschten sich angeregt über die Besonderheiten des spanischen und des deutschen beruflichen Bildungssystems aus. Dabei waren insbesondere Fragen zu der beruflichen Perspektive, zum Verhältnis von Theorie und Praxis sowie zur Ausgestaltung der Bildungsgänge Gegenstand der Diskussion.

Insgesamt waren die drei Tage ein für alle Seiten gewinnbringender Austausch – getreu dem Erasmus+-Motto „Enriching lives, opening minds“.