„Die Auszeichnung mit dem International Creative Media Award 2021 in Silber in der Kategorie Corona-Kommunikation freut mich ganz besonders“, erklärt Prof. Dr. Martin Ludwig Hofmann. „Denn die Arbeit am Magazin fand während des Corona-Lockdowns rein digital statt.“ Trotz dieser erschwerten Bedingungen schweißte die gemeinsame Arbeit die Studierenden zu einer echten Redaktion zusammen. „Teilweise eröffnete die digitale Vernetzung sogar neue Möglichkeitsräume“, so Prof. Hofmann. Kreativsessions wechselten sich mit Grafik- und Journalistik-Schulungen ab, regelmäßige digitale Meetings sorgten für ein hohes Maß an Verbindlichkeit.
Der durch Corona bedingte Lockdown bildete das Titelthema der neuen Ausgabe der 52 GRAD. Wie ging es den Studierenden mit diesem Ausnahmezustand? Um das herauszufinden, widmete Prof. Hofmann auch die Forschungsaufgaben seines parallel stattfindenden humanwissenschaftlichen Grundlagenmoduls um. Die Studierenden konnten die zu erlernenden Forschungsmethoden einsetzen, um ihre eigene lebensweltliche Situation empirisch zu untersuchen. Unterstützt von den wissenschaftlichen Mitarbeitern Cengiz Hartmann und Laureen Dawid erhoben sie Daten zu Stärken und Schwächen digitaler Lehre, zur Frage, wie das Homeoffice die emotionale Beziehung zur eigenen Wohnung belastet, und wie Studierende in dieser Zeit ihren Arbeitsort individuell prägten.
Einige dieser Studien fanden Eingang ins Magazin. Dazu Fragen, wie sich die digitale Lehre auf die mentale Gesundheit auswirkt, und Antworten darauf, was Studierende wirklich machen, wenn sie in Vorlesungen ihre Kamera ausstellen. Als besondere Geste organisierte die 52-GRAD-Redaktion während des Lockdowns mit ihrem Professor eine digitale Release-Aktion auf Social-Media-Kanälen und sendeten anschließend die Lockdown-Ausgabe der 52 GRAD per Post an alle Studierende des Fachbereichs. Als haptisch fassbares Zeichen der Verbundenheit mit ihrer Hochschule in diesen digital-fluiden Zeiten. Die aktuelle Corona-Auszeichnung ist übrigens nicht die erste für das Magazin-Projekt. Die 52 GRAD hat bislang insgesamt sechs internationale Awards für herausragendes Design erhalten.
Über die 52 GRAD
Die 52 GRAD ist als innovatives Transferprojekt konzipiert, das erstens in die Lehre integriert ist, zweitens Partner aus der Design- und Möbelindustrie an die TH OWL bindet und drittens einer breiteren Öffentlichkeit die gestalterischen Arbeiten der TH OWL zugänglich macht. Prof. Dr. Martin Ludwig Hofmann hat das Projekt vor fast 13 Jahren gegründet und stellt das Magazin seither jährlich mit wechselnden studentischen Redaktionen immer wieder neu auf die Beine. Das Besondere dabei: Die Studierenden übernehmen sämtliche Aufgaben selbst – von der Anzeigen-Akquisition, die von Anfang an für finanzielle Unabhängigkeit sorgt, über die gesamte redaktionelle Arbeit bis zum Editorial Design. Rund 240 Studierende haben bislang daran mitgearbeitet. Unterstützt werden sie dabei von dem Berliner Innenarchitekten und Designer Markus Tiggemann sowie von Heide Teschner, der Pressereferentin der Detmolder Schule. Hier finden Sie alle Ausgaben der 52 Grad in digitaler Form.
Über die Auszeichnung
Der ICMA International Creative Media Award wird jährlich für herausragende und innovative Formen der Gestaltung verliehen. Es handelt sich nicht um einen studentischen Wettbewerb, sondern die Studierenden der TH OWL stehen hier mit ihrem Professor in Konkurrenz zu renommierten Agenturen und großen Unternehmen. Die international besetzte Jury aus Fachleuten des Designs und der Kommunikation, die in diesem Jahr in Kopenhagen tagte, hatte 406 Arbeiten aus 21 Ländern zu bewerten. Einreichungen kamen aus Australien, Taiwan, Volksrepublik China, Südafrika, USA, Schweden, Finnland, Dänemark, Niederlande, Luxemburg, Frankreich, Italien, Rumänien, Tschechische Republik, Slowakei, Ungarn, Großbritannien, Irland, Österreich, Schweiz und Deutschland. Im Lauf des Januar 2022 werden die aktuellen Siegerarbeiten auf der Website www.icma-award.com veröffentlicht.