Das Projekt ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen der Detmolder Schule für Gestaltung und dem Fachbereich Medienproduktion unter der Leitung von Professorin Lotte Meret Effinger und Professor Nicolas Rauch. In einem gemeinsamen Seminar entwickelten die Studierenden außerhalb des regulären Lehrplans acht künstlerische Positionen, die sich auf unterschiedlichste Weise mit dem Thema Metamorphose befassen. Dabei verschmelzen analoge und digitale Techniken zu neuen Sinnenerfahrungen.
Die Studieren stellen sich in diesem Projekt der Frage, wie sich Wandel in einer digital durchdrungenen Lebenswelt vollzieht. Die ausgestellten Arbeiten bedienen sich einer Vielzahl medialer Ausdrucksformen: Von immersiven Videoprojektionen und interaktiven Pflanzenwelten bis hin zu Klanginstallationen und KI-generierten Animationen. Dabei kommen analoge Zeichnung und Stop-Motion sowie moderne, KI-gestützte Verfahren zum Einsatz. „Technologische Prozesse und KI-Systeme sind überall in unserem Alltag präsent, ohne dass wir sie wirklich bemerken. Sie bleiben oft unsichtbar, während sie großen Einfluss auf unser Leben haben. In diesem Projekt lernen die Studierenden, diese versteckten Systeme zu erkennen und künstlerisch damit zu arbeiten. Es geht darum, die Technologie nicht nur zu nutzen, sondern auch zu verstehen, wie sie unsere Sicht auf die Welt prägt“, erklärt Effinger. Prof. Rauch ergänzt: "In dieser Ausstellung zeigen unsere Studierenden, wie sie die zeitliche Komponente des Entwerfens beherrschen. Mit Hilfe digitaler Medien präsentieren sie Räume nicht als starre Konstrukte, sondern als lebendige Strukturen, die sich im Laufe der Zeit wandeln und entfalten.“
Die künstlerischen Werke erforschen Beziehungen zwischen Lebewesen, Objekten und Technologien. Ganz bewusst wurden viele der technischen Bauteile offengelegt, um die Grenze zwischen Innen und Außen zu
verwischen. Auch die Rolle der Betrachtenden wird neu gedacht: Die Werke fordern zur aktiven Auseinandersetzung heraus und machen die Besucher:innen zu Teilnehmenden eines dynamischen Erlebnisses. So lädt beispielsweise Niklas Brosches Arbeit "Verkünstelung" zur Interaktion ein – durch Berührung einer Kartoffel entstehen elektrische Spannungen, die in audiovisuelle Signale übersetzt werden. Die Kartoffel wird zum kommunizierenden Medium zwischen Mensch und Technologie und öffnet neue Perspektiven auf unser Verhältnis zur lebendigen Materie – die Kartoffel beginnt „zu sprechen. "Metamorphen" spekuliert über die Zukunft gestalterischer Praxis im Wechselspiel von Mensch und Maschine, Material und Medium. Die Ausstellung eröffnet neue Perspektiven auf eine zunehmend technologisch geprägte Welt und fordert zum Dialog über alternative Sichtweisen heraus.