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Detmolder Absolvent:innen auf der Dutch Design Week

Am Donnerstag, 23. Oktober 2025 unternahmen rund 60 Studierende der Detmolder Schule für Gestaltung eine Exkursion zur Dutch Design Week (DDW) in Eindhoven. Die Fahrt wurde von mehreren Lehrangeboten der Hochschule begleitet und bot den Teilnehmenden die Gelegenheit, aktuelle internationale Designtrends hautnah zu erleben.

Die Dutch Design Week gilt als das größte Designfestival in Europa. Das Festival erstreckt sich über mehr als 100 Ausstellungsorte in der ganzen Stadt und zeigte dieses Jahr an neun Tagen vom 18. bis 26. Oktober Arbeiten von über 2.600 Designer:innen aus den Bereichen Produkt- und Modedesign bis hin zu Architektur, Technologie und sozialem Design. Für die Ausgabe 2025 trug das Festival das Motto „Past. Present. Possible.“ und warf damit einen Blick auf seine Geschichte, die kreative Gegenwart und wagt einen Ausblick auf die unbestimmte Zukunft.

Im angemieteten Reisebus starteten wir frühmorgens in Detmold. Nach der Ankunft an der Central Station Eindhoven besuchten wir zunächst die Graduation Show der Design Academy Eindhoven. Hier werden jedes Jahr die Abschlussarbeiten der renommierten Akademie präsentiert. Dabei wurde deutlich, dass aktuelle Themen wie Nachhaltigkeit, Künstliche Intelligenz, Diversität und Partizipatives Design die Studierenden auch über die Landesgrenzen hinaus beschäftigen. Aber auch immersive multimediale Installationen machten einen großen Teil der Ausstellung aus.

Anschließend erkundeten die Studierenden die Dutch Design Week individuell. Wer den richtigen Zug erwischte oder einen der begehrten Plätze in einem der futuristischen DDW-Shuttles ergatterte, traf sich im Laufe des Tages auf dem Gelände des niederländischen Designers Piet Hein Eek, einem zentralen Schauplatz der DDW. Dort stellten auch drei Absolvent:innen der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe ihre Arbeiten aus: Maren Oscenda, Anton Cordes und Simon Schüler. 

Maren Oscenda, Bachelor-Absolventin der Innenarchitektur stellt mit ihrem Projekt „form follows fun“ Humor ins Zentrum des Designs. Im Rahmen ihrer Abschlussthese entstand eine Küche aus industriellen Schaumstoffresten. Auf der DDW stellte sie Teile ihrer Arbeit aus, sowie einige neue Designs. Durch die humorvolle Verfremdung werden vertraute Formen neu interpretiert und ihre Funktion auf spielerische Weise in Frage gestellt. Das Projekt zeigt, dass Design nicht immer streng funktional oder ernst sein muss. Humor kann ein Werkzeug für kritisches Denken, Interaktion und Neugier sein, denn : „Humor gehört zum Leben, also warum nicht auch zum Design?“

Anton Cordes erlangte im Sommersemester den Bachelor-Titel der Innenarchitektur. Mit „Rotorama“ präsentiert er ein offenes, experimentelles Projekt zur Formfindung, welches bestrebt, Bewegung und Kräfte in einer starren Form einzufangen. Dabei steht der Moment im Fokus, in dem Kontrolle und Zufall ineinander übergehen. Durch Rotationen werden Materialien wie Zinn, Aluminium, Gips oder sogar Schokolade in Bewegung versetzt und dürfen frei auf ihr Gegenmaterial, wie Ölsand, Salz oder Eis reagieren. Anstatt das Material zu beherrschen, lässt der Prozess ihm Raum, seine eigene Form zu finden.

Simon Schüler, Master-Absolvent Innenarchitektur, öffnet mit der Ausstellung seiner Master These “Stories told by skin” neue sinnliche Zugänge zu oft als selbstverständlich angesehenen Materialien. Er stellt die Frage: "Wie oft sind wir uns der Herkunft, Bedeutung und Eigenschaften von Materialien des Alltags gar nicht bewusst." Er präsentiert einige Experimente mit Naturmaterialien in teilweise völlig neuen Erscheinungsformen. Die Geschichten eines Baumes fängt er mit einer Abformung seiner Rinde aus Silikon ein und macht sie so als 2-dimensionales Kunstwerk sichtbar. Steine erhalten durch eine Hülle aus Leder eine eigene Haut, und die Spaltungen eines Holzscheits dürfen ihre ganz eigenen Wege finden.

Mit ihrer Präsenz auf der DDW vertraten die drei Absolvent:innen die TH OWL auf internationaler Bühne und zeigten die kreative Vielfalt der Detmolder Schule für Gestaltung.

An der Exkursion nahmen Studierende aus dem Projekt „Endlich Raum bitte!“, dem Projekt Vertiefung „Hochschulwettbewerb“ sowie dem Wahlpflichtfach „DesignDialogeDetmold“ unter der Leitung von Prof. Ulrich Nether teil. Zudem waren Studierende aus dem Modul „Produktdesign und Ergonomie“ des Studiengangs Medizin- und Gesundheitstechnologie, betreut von Kyra Albrecht, beteiligt.
Die Teilnehmenden finden auf der Dutch Design Week (DDW) jedes Jahr neue Inspirationen für die Themen der DesignDialogeDetmold. Dank des angemieteten Reisebusses standen darüber hinaus freie Plätze für weitere Mitreisende zur DDW zur Verfügung.

Trotz Sturm und Regen, die den Tag phasenweise ungemütlich machten, ließen sich die Studierenden die gute Stimmung nicht nehmen. Am Abend trat die Gruppe die Rückfahrt nach Detmold an – müde, aber inspiriert von den vielfältigen Eindrücken eines intensiven Design-Tages in Eindhoven.