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Docomomo-Konferenz: Wie kann man Architektur digitalisieren?

Docomomo Deutschland e.V. und der Fachbereich Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur der TH OWL haben am 6. März die 17. Docomomo Deutschland Konferenz im Gebäude der Akademie der Künste in Berlin Tiergarten organisiert. Schwerpunkt der Arbeit von Docomomo ist die Dokumentation von Architektur der klassischen Moderne der 1920er und 30er Jahre und ihre Weiterentwicklung nach 1945.

Bei dem Thema 'Modern Movements and Digital Challenges' ging es nicht nur um technische Aspekte, wie digitale Tools im Entwurf und beim Bauen in historisch wertvoller Substanz, sondern auch um digitale Medien in der Architekturvermittlung.

Die Docomomo Vorstandsmitglieder Uta Pottgiesser und Franz Jaschke begrüßten den Keynote Sprecher Andrew Kiel, der zu dem Thema 'Modern, Experimental und Digital: Design Models for the 21st century' referierte. Andrew Kiel ist seit 2010 senior associate bei Sauerbruch Hutton und sprach über den Prozess der Transformation in Entwurfs- und Bauprozessen. Anhand verschiedener Projekte zeigte er die Entwicklung auf, die sich seit 2005 von analogen und digitalen Methoden in der Planung, Kalkulation und in der Kommunikation bis hin zu heutigen VR-unterstützenden Programmen vollzogen hat.

Diana Zitzmann, Vorstandsmitglied des Docomomo Deutschland e.V., moderierte den ersten Themenblock 'From Archives to the City'. Darin haben die drei europäischen Städte, Kaunas, Skopje und Antwerpen über ihre Erfahrungen mit der Digitalisierung von Archivmaterialien zu Gebäuden berichtet und welche Bedeutung dies für die Identifikation der Gesellschaft mit dem jeweiligen Ort hat.

Anschließend wurde im zweiten Themenblock 'From Files to Media' die Zugänglichkeit bzw. die Schwierigkeiten bei der Zugänglichmachung der Informationen für die Öffentlichkeit thematisiert.

Michel Melenhorst lehrt Kontextuelles Entwerfen am Fachbereich Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur der TH OWL. Er begrüßte den Architekturhistoriker und Ausstellungskurator Hans-Dieter Nägelke, der seit 2003 Direktor des Architekturmuseums Berlin ist. Herr Nägelke referierte über Herausforderungen und Möglichkeiten einer digitalen Sammlung als auch die sich verändernde Sichtweise auf das analoge Original. Nachfolgend berichtete der Informatiker Tino Mager, Postdoc am Lehrstuhl für Geschichte der Architektur und Stadtplanung der TU Delft, über sein Projekt 'ArchiMediaL'. Er zeigte, wie Computer Gebäude automatisch auf Bildern erkennen können, basiert auf Deep Learning und Linked Data.

Im dritten und letzten Block dieser Veranstaltung führte Andrea Jütten, Architektin bei dem Berliner Büro von Heinle, Wischer + Partner, durch das Programm. Dieser Themenblock 'Research to Practice' stellte Forschungsprojekte zu Anwender-Tools vor, die die Arbeit in der Städtebau- und Architekturpraxis erleichtern wollen.Axel Häusler lehrt Digitale Medien und Design im Studiengang Stadtplanung an der TH OWL in Detmold und initiierte den interdisziplinären Forschungsschwerpunkt 'nextPlace'. Im Rahmen der Konferenz stellte er aktuelle Projekte, vor. Bei 'LivingLab Essigfabrik' sollen mit Hilfe von digitalen kollaborativen Technologien, innovative Verbindungen zwischen der städtischen Digitalisierung, Stadtentwicklung und Kulturwirtschaft und final zu einem neuen Stadtviertel transformiert werden. Auch die Organisation der Konferenz wurde vor digitale Herausforderungen gestellt. Frederica Maietti, Professorin für Architektur an der Universität von Ferrara musste, aufgrund der aktuellen Corona-Situation in Italien, live zugeschaltet werden.