Vor einem Jahr ist vom Fachbereich Stadtentwicklung der Stadt Detmold die Idee an den Lehrstuhl für Plastisches Gestalten der Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur herangetragen worden, Gestaltungsvorschläge für einen Aufenthaltsbereich am Mühlengraben zu erarbeiten. Vorrangig Jugendliche sollten sich durch die Art der Gestaltung angesprochen fühlen. Zum Sommersemester 2013 wurde dieses Projekt als Aufgabe für Abschlussarbeiten im Bachelor-Studiengang Innenarchitektur herausgegeben und von Studierenden bearbeitet. Innerhalb von drei Monaten realisierten Arbeitsgruppen unter Leitung der jeweiligen Entwurfs-Autoren die jetzt installierten Werke aus Beton und Keramik. Es handelt sich um sechs "Interventionen" im Stadtraum, die eine Art "modernes Wohnzimmer" für Jugendliche im Herzen der Stadt Detmold schaffen sollen.
21 Studierende der Innenarchitektur haben diesen Stadtraum in einem Projekt bearbeitet, jugendliche Verhaltensweisen untersucht und ungewöhnliche Sitzmöbel entworfen. Die Stadt Detmold unterstützte die Arbeiten mit einem Materialzuschuss. Den Sommer über können jetzt die neuen Möbel erprobt werden. Die Gestaltung der Objekte für den Aufenthaltsbereich am Mühlengraben orientiert sich einerseits an klassischen Mustern (Renaissance), nimmt aber andererseits auch Popart-Elemente auf. Sie soll kulturell möglichst breit wirken können. Im September soll eine Facebook-Umfrage die Sieger und "Spieker-Preisträger" ermitteln.
Zu sehen sind: 1. "Blowing Hair" von Natalia Gorodnov und Ajla Seferovic: Zwei große Wandmosaike (3,00 x 1,10 m und 2,00 x 1,10 m) an der Wand des Mühlengrabens. Die Arbeit zeigt leuchtend goldene Haare, fliegend im Wind, ganz so wie beim berühmten Renaissance-Bild "Die Geburt der Venus" von Botticelli. 2. "Maske" von Viktoria Padberg, Julia Rump und Dominica Bach: Zwei große Wand-Medaillons aus weißem Beton (je 1m Durchmesser). Die weißen Keramikmasken auf blauem Mosaik beziehen sich auf das Lippische Landestheater, welches in unmittelbarer Nähe liegt. 3. "Gelbe Welle" von Eleonore Rogalsky und Eleonore Kinder: Eine 8 m lange gelbe Betonwelle am Ufer des Mühlengrabens betont den leise dahin fließenden Wasserlauf. Korrespondierend leuchten die goldenen Haare von "blowing hair". 4. "Donut" von Albina Schwebs: Dieses 1,2 Tonnen Objekt, ein Riesen-Donut, ist aus Beton und farbigem Keramikmosaik. Nicht zum Reinbeißen, aber zum Sitzen und Chillen. 5. Trio von Serap Akkus und Olga Mnatsakanyan: Drei ungewöhnliche Stadthocker, einer wie ein Iglu zum Sitzen, von Serap Akkus. Zwei schwarze dreibeinige Objekte von Olga Mnatsakanyan, bei denen man erst mal eine Sitzposition finden muss. Dann will man aber gar nicht mehr aufstehen, so bequem ist er, obschon er anders aussieht. 6. H2O von Helene Smolin, Regina Schmidt und Gerta Stürtz: H2O, das Wassermolekül, einmal ganz groß - zwei blaue Mosaikkugeln für den Wasserstoff und eine größere rote Kugel für den Sauerstoff, gebaut im Bildhaueratelier der Hochschule. Hier zwischen dem Schlossteich und dem Mühlengraben sind sie richtig platziert, überall ist Wasser.
Fotos von allen Objekte unter https://www.facebook.com/detmolder.schule