Die Produktionsstätte der IAG Magnum GmbH wurde 2016 stillgelegt. Im Rahmen eines städtebaulich-freiraumplanerischen Wettbewerbs hatte die Stadt Osnabrück gemeinsam mit der GMH Real Estate Bessemerstraße GmbH zur Neugestaltung des 15, 5 Hektar großen Gebiets aufgerufen. Der Siegerentwurf von ASTOC Architects and Planners, Köln und GREENBOX LANDSCHAFTSARCHITEKTEN PartGmbB, Osnabrück war die Grundlage für dieses Semesterprojekt, in dem die Studierenden vertiefende Entwürfe zu einzelnen Baufeldern entwickelten.
Zentral geprägt ist das ehemalige Stahlbaugelände von einer 250 Meter langen Industriehalle. Die Studierenden gestalteten jeweils einen Ausschnitt rund um dieses monumentale Bauwerk. Angesichts der aktuellen ökologischen Herausforderungen standen dabei die Themen Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft, Regenwassermanagement und modulares Bauen im Mittelpunkt.
Die Entwürfe der Studierenden sind innovativ, vielseitig und beeindruckend. Die dreidimensionalen Modelle ergeben zusammengesetzt ein sechs Meter langes maßstabsgetreues Anschauungsobjekt, welches den Mittelpunkt der Ausstellung bildet. An einigen Stellen ist die Industriehalle skelettiert und gibt den Blick auf die schweren Stahlträger frei, die in den Entwürfen auf unterschiedliche Weise wiederverwendet werden.
Die Vorschläge reichen von Sport- und Freizeitnutzungen über Wohn- und Schulungszentren bis zum ökologischen Stadtquartier in Modulbauweise und vor Ort Fertigung in der umgenutzten Industriehalle. Dächer und Fassaden werden begrünt und fügen sich als Antwort auf die drängenden Fragen zu den Klimafolgen in die studentischen Konzepte ein. Die Renaturierung der ehemaligen Industriefläche, Retentionsbecken, sowie Fuß- und Radwege tragen zur Verbesserung der Luft- und Aufenthaltsqualität bei und schützen vor den Folgen von Starkregen und Hitzesommern. Wo möglich werden vorhandene Baumaterialien als Rezyklate wiederverwendet, ein wichtiger Beitrag zur Nachhaltigkeit im Bauwesen und der Reduzierung von Emissionen.
Professor Hall lobt die Arbeiten der Studierenden: "Die Ideen und Konzepte, die unsere Studierenden entwickelt haben, sind nicht nur beeindruckende Entwurfsleistungen an der Schnittstelle von Städtebau und Architektur, sondern sind auch äußerst relevant für die Transformation von urbanen Räumen. Ihre innovativen Ansätze tragen dazu bei, Nachhaltigkeit, Lebensqualität und soziale Integration in Mischgenutzten Quartieren zu fördern."
Die Ausstellung bietet einen Einblick in die kreative Denkweise und das Engagement der Studierenden der TH OWL und zeigt, wie eine nachhaltige und zukunftsorientierte Umnutzung des Magnum-Areals aussehen könnte. Die Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen, die Ausstellung im Foyer des Gebäude 3 am Kreativ Campus Detmold der TH OWL zu besuchen.