In seiner Ansprache erläuterte Prof. Hofmann, dass die Detmolder Schule nicht nur die größte Ausbildungsstätte für Innenarchitektur in Deutschland sei, sondern dass sie ab 2026 deutschlandweit auch der einzige Fachbereich sein wird, an dem alle vier kammergebundenen Planungsdisziplinen an einem Fachbereich gelehrt werden: Zu den bisherigen drei Disziplinen Innenarchitektur, Architektur und Stadtplanung kommt die Landschaftsarchitektur hinzu. „Das wird ganz neue Synergien ermöglichen“, so Hofmann.
„KI und Innenarchitektur“ – unter diesem Leitmotiv stand der „Tag der Innenarchitektur“. In Impulsvorträgen und Plenumsdiskussionen wurden Chancen und Potenziale Künstlicher Intelligenz diskutiert. „Unsere Städte sind bereits gebaut – der Fortbau des Bestehenden und die Gestaltung von Räumen, in denen sich die Menschen wohlfühlen, ist daher eine Aufgabe von hoher Bedeutung, besonders für die Innenarchitektinnen und Innenarchitekten in unserem Land“, machte Susanne Crayen deutlich, die Vizepräsidentin der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen.
Im Talk mit Moderator Christof Rose, stellvertretender Geschäftsführer der Architektenkammer NRW, erläuterte Prof. Carsten Wiewiorra, Präsident des Bundes Deutscher Innenarchitektinnen und Innenarchitekten BDIA, dass KI genauso in die Lehre integriert werden müsse wie das Zeichnen mit der Hand. Wie KI bei Entwurfsprojekten helfen kann, diskutierten Prof. Dr. Markus Schein, Prof. Nicolas Rauch und Prof. Ulrike Kerber mit den Detmolder Studierenden Johannes Homann, Kea Stockbrügger und Tetje-Maria Jungmann. Prof. Schein warb für Offenheit gegenüber der Künstlichen Intelligenz. Die Studierenden berichteten aus ihrer Arbeitspraxis, in der KI bereits eine große Rolle einnimmt.
Welche KI-Instrumente konkret genutzt werden können, zeigten die Berliner Architekten Christina Gresser und Philipp Eichstädt (Studio Eichstädt Gresser) in ihrem Vortrag auf. Anschließend nahm der Berliner Innenarchitekt Fabian Freytag das Publikum mit auf eine Reise in das kollaborative Entwerfen mit KI. Zum Abschluss zeigte Henriette Frädrich (Unternehmerin und Autorin), wie man Routinen durchbricht und sich immer wieder neu motiviert.
Der „Tag der Innenarchitektur“ endete mit einer auf den Punkt getroffenen und humorvollen Zusammenfassung des Tags durch den Slam-Poeten Lars Ruppel – unter tosendem Applaus des Publikums. Die Leitfrage des Tages „Wer entwirft die Zukunft?“ beantwortete Barbara Eitner. Die stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses Innenarchitektur der Architektenkammer sagte: „Wir alle entwerfen sie – unter Zuhilfenahme von KI und in Zusammenarbeit mit allen Fachrichtungen.“