Neue Designansätze für die Sitzmöbel von morgen entwickelten die Studierenden während des Wintersemesters 2020/21. Der Hintergrund: Stand der Sinn traditioneller Polstermöbel vor der Pandemie durchaus noch in Frage, erleben Sofas, Sessel und Co. derzeit eine Renaissance: Home-Office und Videochats, Familienleben, Entspannung und Entertainment konzentrieren sich an einem Ort: dem Sofa. Aufgrund der sich wandelnden Wohnbedürfnisse und der intensiven Mediennutzung in Corona-Zeiten müssen die Sitzmöbel neue, vielfältige Kriterien erfüllen.
Insgesamt wurden 19 Möbelentwürfe eingereicht. Ausgezeichnet wurden:
Platz 1: das multifunktionale Sofa
Die Gewinnerin des 1. Preises, Monika Otert-Enning hat die Jury mit einem klar gestalteten
Sofa überzeugt: Ihr „eat.work.chill.repeat“ punktet als flexibles Sitzmöbel, das multifunktional als Essplatz, Workstation oder Ort der Entspannung genutzt werden kann. Ausgestattet mit integrierter Beleuchtung, USB-Anschluss und einem kleinen Anstelltisch bietet die Couch einen perfekten Rahmen zum Arbeiten und Entspannen.
Prof. Ulrich Nether: „Mit ihrem Entwurf greift Monika Otert-Enning aktuelle Bedürfnisse auf:
Ein zeitgemäßes elegantes Sofa mit natürlicher Anmutung wird ergänzt durch additive Tisch- und Leuchtenelemente, die neben einem Ort zum Ruhen auch temporäres Arbeiten
ermöglichen. Die Lösung überzeugt sowohl durch Klarheit und Aktualität als auch durch
Umsetzbarkeit und Marktorientiertheit.“
Platz 2: ein nachhaltiger Zweisitzer
Die Nachfrage nach fair hergestellten Produkten aus umweltfreundlichen, ressourcenschonend gewonnenen Materialien boomt. Bei allen Möbelentwürfen im Wettbewerb spiegelt sich dieser Trend. Vor allem die Gewinnerin des zweiten Preises, Lara Piche, zeigt mit „LEAN IN“ ein konsequent nachhaltiges Sofa. Massivholzgestell und stabile Holzverbindungen sorgen hier für Langlebigkeit. Holz und Bezugsstoffe sind schadstofffrei
behandelt und produziert; verwendet werden nachwachsende Rohstoffe.
Sonderpreise: Fokus auf neuen Formen für mehr Sitzkomfort
Zusätzlich wurden drei weitere Sonderpreise für besonders kreative Ansätze vergeben an
Antonia Weishaupt, Carmen Dreier und Nadine Werner. Ihre Entwürfe berücksichtigen das neue, gestiegene Komfortbedürfnis:
• Antonia Weishaupt zeigt einen halbrunden Zweisitzer, dessen geschwungene Form seinen Bewohner schützend umfängt bzw. umarmt. Die hohe Rückenlehne wird nach oben hin schmaler, sodass eine angenehme Sitzhaltung möglich ist.
•Carmen Dreier setzt auf geschwungene, organische Formen. Ihre an eine
Hügellandschaft erinnernde „Living Landscape“ bietet Freiraum für unterschiedliche
Sitz- und Liege-positionen.
• Wer Kinderbetreuung und Home-Office verbinden muss, wird „Belt“, den Entwurf der
Studentin Nadine Werner, schätzen. Hier nimmt man auf zwei Ebenen Platz: die
Eltern oben; jüngere Kinder bodennah auf einer unteren „Sitzetage“. Insgesamt ein
Tagessofa, auf dem es sich in Zeiten des Home-Office gut arbeiten lässt.
Statement der Jury
Zusammenfassend urteilt BEGROS-Marketingleiter Thomas Brüll stellvertretend für die Jury: „Uns haben die Bandbreite und das hohe Niveau der Entwürfe positiv überrascht und überzeugt. Die 19 Arbeiten zeigen in vielgestaltiger Weise auf, wie Sitzmöbel dem Wohnen Raum geben für aktuell sich etablierende Anforderungen einer Mehrfachnutzung oder auch der Klarheit. Andere geben Antworten auf die Herausforderungen des Umgangs mit Ressourcen oder sich wechselnder Lebensphasen. Viele eindrückliche Ergebnisse machten die Auswahl nicht leicht, so dass Begros (...) neben den ursprünglich vorgesehenen drei Preisen zwei weitere Anerkennungen vergeben hat.“
Jurymitglieder: Prof. Ulrich Nether (TH OWL), Anna Nowak (Fa. Ostermann), Nelson Pereira-Joaquim (Fa. Porta), Thomas Brüll (Fa. Begros)
Eckdaten
Der Designwettbewerb „Wie Wohnen 2020+“ fand im Wintersemester 2020/21 an der
Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur“/Technische Hochschule
Ostwestfalen-Lippe (TH OWL) unter Leitung von Prof. Ulrich Nether statt. Die Entwürfe
wurden im Rahmen einer Jurysitzung am 16.2.2021 präsentiert und prämiert.
Zum Unternehmen BEGROS
Die 1957 gegründete Begros GmbH mit Sitz in Oberhausen zählt nach eigenen Angaben zu den größten Möbeleinkaufsverbänden Deutschlands. Zu dem Verband gehören derzeit 17 Unternehmen (darunter Möbel Inhofer, die Porta-Gruppe, Schaffrath, Sommerlad, Hardeck Möbel, u.a.), die über 250 Einrichtungshäuser und Fachmarktschienen im In- und
Ausland betreiben.
Hier geht es zu den ausgezeichneten Entwürfen.