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Zukunft trifft K-Pop – Exkursion nach Südkorea

Seoul – eine Stadt, an dem Tradition und Innovation aufeinandertreffen und eine einzigartige Symphonie aus Kultur und Architektur erschaffen. Die Hauptstadt Südkoreas ist prädestiniert für eine studiengangsübergreifende Exkursion von Studierenden der Architektur, Innenarchitektur und Stadtplanung. Elf Tage verbrachten 21 Studierende mit Prof. Wiewiorra in der pulsierenden Metropole und nahmen faszinierende architektonische und städtebauliche Eindrücke mit zurück nach Detmold.

Die Idee zu der Exkursion nach Seoul stammte von Professor Carsten Wiewiorra, Leiter des Lehrgebiets Ausbaukonstruktion und Werkstoffe an der Detmolder Schule für Gestaltung. Er hat schon in vergangenen Semestern viele Exkursionen zu bedeutenden Orten für die Detmolder Studiengänge initiiert. „Die jungen Menschen können auf diese Weise erfahren, wie sich Reisen und Studieren miteinander vereinbaren lässt und dass Reisen sogar Studieren bedeutet. Besichtigungen fremder Städte und Kulturen bescheren ihnen unersetzliche Erfahrungen für ihre persönliche und berufliche Entwicklung.“

Die Zeit der Corona-Beschränkungen hatte bei vielen Studierenden einen tiefen Einschnitt in ihren interkulturellen Erfahrungen hinterlassen. Darum wurde diese Exkursion ins 8.400 Kilometer entfernte Seoul von der Hochschulgesellschaft der TH OWL und mit QV-Mitteln gefördert. Für den Ausgleich ihres ökologischen Fußabdrucks engagierten sich die Teilnehmer:innen schon im Winter letzten Jahres bei einer ehrenamtlichen Waldpflegeaktion im Teutoburger Wald. Ihr Reise-Taschengeld besserten sie außerdem mit dem Verkauf von Plätzchen und Getränken zur Weihnachtszeit auf.

Der Exkursion ging ein intensives Seminar über die Baukultur Koreas voraus, in welchem die Studierenden zur Baugeschichte und Kultur Koreas sowie aktuell sehenswerten Projekten recherchierten und gemeinsam einen digitalen Reiseführer zusammenstellten. Die ausgewählten Bauten für ihre Reise wurden jeweils von einem studentischen Duo, den beiden „Guides of the Day“ geführt.

Ein zentraler Programmpunkt war der Besuch der Korean University of Arts, der Partnerhochschule der TH OWL, an welcher kreative Fächer wie Architektur, Musik, Theater, Video, Tanz und Kunst studiert werden. Neben Führungen durch die verschiedenen Fakultäten, den Besuch von Werkstätten, Laboren, Filmstudios und Performancehalle – inklusive atemberaubenden Aufführungen - konnte sich das Exkursionsteam mit Studierenden und Professor:innen austauschen. Sie erlebten Präsentationen der Architekturstudierenden aus verschiedenen Semestern, knüpften Kontakte in den Arbeitsräumen, bei Guest Crits und beim informeller Austausch in der Mensa oder bei Café und Icecream. Dabei trafen sie auch auf ehemalige koreanische Austauschstudierende, die ihrerseits in Detmold gewesen sind. Bei der Vorlesung von Prof. Wiewiorra und der gemeinsamen Präsentation mit den deutschen Studierenden, konnten zukünftige Studierende einen Eindruck davon gewinnen, wie es ist, an einer deutschen Hochschule zu studieren.

Die Reisenden aus Detmold hatten die Gelegenheit, die Professoren der K´arts kennen zu lernen, deren Bauten oder Büros auf der Exkursion besichtigt wurden: das Shrein-Museums, der Asop-Shop oder auch der LCDC-Concept Store sind nur einige der Bauten, die intensive Eindrücke hinterlassen haben. Durch Bürobesuche und ein persönliches Kennenlernen war es möglich, Sichtweisen, Konzeption und Bauphilosophie besser zu verstehen.

Beeindruckt und auch verblüfft zeigten sich die Exkursionsteilnehmer:innen von dem Aufwand, der in Seoul in die Innenarchitektur von Shops und Cafés investiert wird, die oft nur kurze Zeit Bestand haben. „Seoul ist eine Stadt des ständigen Wandels, in der Trends, Selbstinszenierung und Extravaganz einen viel höheren Stellenwert hat als in deutschen Großstätten. Die Stadt steckt voller Überraschungen. Wir wussten nie, was uns hinter der nächsten Straßenecke erwartete: Eine Straßenbahn quer durch ein Café, ein Pop-Up Store im Science Fiction-Stil oder eine Gruppe von Influencer:innen, die mit uns Tic Tocs drehen wollten.“ „Manche Viertel, die wir besuchten, verblieben ganz traditionell, andere waren fast reizüberflutend. Der Kontrast zwischen Historik und Moderne bereitete uns abwechslungsreiche Tage und inspirierte viele von uns, in eigenen Gestaltungen noch mutigere Wege zu gehen“, beschreiben zwei Studentinnen ihre Eindrücke.

In Seoul begegneten die Studierenden einer faszinierenden Symbiose aus Vision und Machbarem – fast ein Blick in die Zukunft. Die asiatische Welt geht in Fragen der Gestaltung mit großen Schritten voran. Für die Teilnehmenden war die Exkursion mehr als nur eine Studienreise: ein unvergleichliches Abenteuer in einer Welt voller Möglichkeiten.