Lichtlabor
Herzlich willkommen im Lichtlabor
Neben der Lehre forschen wir in unserem Lichtlabor mit verschiedenen, lichttechnischen Untersuchungen für Partnerunternehmen und Studierende! Auch anwendungsorientierte Forschung findet sich bei unterschiedlichen internen sowie externen Projekten wieder.
Von der Wahrnehmung bis zur Anwendung, von der Messung bis zur Auswertung, Lichtplanung und Raumkonzeption, Wettbewerbe und Projekte, Modellinszenierung und Stereoskopie. Die Lichtreise für den Bachelor-Studiengang der Innenarchitektur beginnt im Lehrgebiet Lichtgestaltung und Lichtarchitektur mit einer künstlerischen Annäherung über Farbe, Licht und Wahrnehmung im 4. Semester und endet im 7. Semester mit einer ganzheitlichen Lichtplanung.

Der Künstliche Himmel

Der "Künstliche Himmel" ist ein besonderes Element des Lichtlabors und stellt ein technisches Meisterwerk aus den 1970er Jahren dar. Der Raum, mit einer Größe von 3 x 3 Metern, ist präzise nach den vier Himmelsrichtungen ausgerichtet. Die hinterleuchtete Spanndecke bildet die die Helligkeit und Farbtemperatur eines bewölkten Himmels realitätsnah nach.
Der Lichtabfall von Zenit zum Horizont entspricht dabei dem natürlichen Eindruck eines bedeckten Himmels. Zusätzlich zur diffusen Himmelsbeleuchtung kann auch die Sonne simuliert werden. Eine 100-Watt-Glühlampe projiziert mithilfe eines Parabolspiegels nahezu parallele Lichtstrahlen auf einen zentralen Tisch, auf dem beispielsweise ein Raummodell platziert werden kann. Die Lichtquelle ist auf einem beweglichen Arm montiert, der computergesteuert unterschiedliche Sonnenstände nachbilden kann.
Es lassen sich verschiedene Sonnenverläufe simulieren, wie etwa Sommer und Winter oder die unterschiedlichen Bedingungen am Nordpol im Vergleich zum Äquator. Diese Verläufe werden im Zeitraffer wiedergegeben – ein kompletter Sommertag in Detmold dauert hier beispielsweise etwa fünf Minuten, was einer 15-fachen Beschleunigung entspricht. Mithilfe eines Modells lässt sich anschaulich erkennen, welchen Einfluss verschiedene Lichtverhältnisse auf das Innere eines Gebäudes haben können.
Der "Künstliche Himmel" im Lichtlabor ermöglicht somit eine präzise Analyse und Visualisierung von Lichtphänomenen und bietet wertvolle Einblicke in die Wirkung von Licht im architektonischen Kontext.
Das Nahfeldgoniophotometer

Mit dem raumfüllenden mattschwarzen freistehemden „Nahfeldgoniophotometer" lässt sich mithilfe einer hochsensiblen Messkamera, einem Spektrometer und Photometer die räumliche Lichtstärkeverteilung, die richtungsabhängige Leuchtdichte sowie die spektrale Zusammensetzung einer bis zu 600 mm großen Lichtquelle messen.
Die Messergebnisse werden beispielsweise in Form von Lichtstärkeverteilungskurven zur Simulation von Beleuchtungssituationen genutzt. Das Gerät leistet einen wertvollen Beitrag in Lehre und Forschung.
Die Ulbricht-Kugel

Die „Ulbrichtkugel" ist Teil eines Messgeräts, welches innerhalb kürzester Zeit den gesamten Lichtstrom auch einer größeren Lichtquelle erfassen kann. Zur Messung wird die Lichtquelle in die Mitte der zweigeteilten Kugel fixiert. Durch eine extrem matte und mit Bariumsulfat beschichtete, hochreflektierende weiße Innenoberfäche von etwa 10 m wird die abgegebene Strahlung homogenisiert und durch eine kleine Öffnung per Lichtwellenleiter zum Spektrometer geführt. Dort findet die eigentliche Auswertung der Strahlung statt: Strahlungsleistung im Bereich von 360 - 1020 nm, Gesamtlichtstrom, Farbtemperatur, Farbort, Farbwiedergabe, in welchem Spektralbereich wie viel Leistung vorhanden ist, etc. Im Zusammenspiel mit dem Goniophotometer lassen sich sämtliche lichttechnische Daten von Lampen und Leuchten erfassen, die in Simulationsprogrammen erfordelich sind.
Die Künstliche Sonne

Das oberlichtähnliche Fenster in der Decke erweckt den Eindruck, als würde man in den strahlend blauen Himmel blicken. Jedoch handelt es sich hierbei um eine künstliche Nachbildung der Firma „Coelux".
Die in der Zwischendecke verbaute Konstruktion aus einer Optik aus Spiegeln, Linsen und 300 Watt starken Leuchtdiode erzeugten diese Tiefenwirkung. Das flache Panel in Fenstergröße besteht aus einem Material, was das Kunstlicht genauso streut wie unsere Atmosphäre. Daher erscheint der „Ausblick" himmelblau, obwohl er eigentlich eine große schwarze Box ist. Das „Sonnenlicht" ist wie gewohnt gelblich-warum und der Schatten durch das gestreute Licht leicht bläulich.
Unsere künstliche Sonne war bereits Bestandteil einer hochschulinternen Studie mit dem Untersuchungsziel „How does the (artificial) sunlight influence the perception in the work environment?"
Die Dauerausstellung der Grundlagen Lichtgestaltung

Im Modul Grundlagend der Lichtgestaltung des Lehrgebiets Lichtgestaltung und Lichtarchitektur erarbeiten die Studierenden im vierten Semester des Bachelorstudiengangs Innenarchitektur eindrucksvolle Szenarien in hinterleuchteten Lichtkästen. Die Dauerausstellung wird järhlich neu bestückt und zeigt somit immer die aktuellen studentischen Arbeiten aus unserem Lehrgebiet.
Das Licht, als primäres Werkzeug der Raumgestaltung, wird in dieser Aufgabe als umseitig wirkendes diffuses „Tageslicht“ eingesetzt, verstanden und interpretiert. Ein tieferer Einblick in die Lichtkästen erhalten Sie hier.
Ein Blick ins Geschehen

Als Pflichtfach hat die Innenraumbeleuchtung ihren festen Platz innerhalb des Curriculums des Studiengangs Innenarchitektur und trifft auf ein großes Interesse bei den Studierenden. Das Grundgerüst der Lehre bildet eine wöchentliche Vorlesung zum Thema Innenraumbeleuchtung, begleitet durch lichttechnische Seminare von Prof.'in Mary-Anne Kyriakou, Prof. i. V. Dipl.-Ing. Sascha Homburg und M.A. Valerie Meyer.
Um sich den neuen technischen und gestalterischen Herausforderungen im Bereich Licht- und Leuchtendesign zu stellen, erweitert und modernisiert die Detmolder Schule ihr Lichtlabor stetig, damit Studium, Lehre und Projekte der Bachelor- und Masterstudiengänge profitieren. Zukünftig wird neben der Lehre die Priorität im Bereich Entwicklung und Forschung von Produkten wie Leuchten und Leuchtmitteln in Zusammenarbeit mit Unternehmen und Partnerhochschulen liegen.
Eine ganzheitliche Ausbildung, die Grundlagen der Lichtplanung und Gestaltung sowie die zugehörigen technischen und konstruktiven Elemente umfasst, qualifiziert die Studierenden auf die Anforderungen der Leuchtenindustrie, Leuchtmittelhersteller oder Büros der Lichtplanung. Zahlreiche Absolventen der Detmolder Schule sind erfolgreich im Lichtbereich tätig.