Erasmus+ PUDCAD


Das Projekt:
Das PUDCAD Projekt befasst sich mit einem der wichtigsten Themen der Europäischen Kommission: der Inklusion von Menschen mit Behinderung im alltäglichen Leben. Den europäischen Universal Design Standards folgend und aufgrund des aktuellen Stands der Lehre in internationalen Netzwerken soll über das Projekt, eine CAD-basierte Plattform in Form einer Game-Software entwickelt werden. Mit dessen Hilfe sollen Studierenden die Prinzipien von Universal Design nähergebracht werden, um das eigene Wissen und die eigenen Fähigkeiten auf interaktive und empathische Weise auszubauen. So soll eine interaktive Plattform entstehen, über die in einem europäischen Netzwerk gemeinsam an innovativen Ideen und Methoden für die Inklusion körperlich beeinträchtigter Menschen im gebauten Raum gearbeitet werden soll.
Das Projekt wird von der Technischen Universität Istanbul koordiniert. Weitere Projektpartner neben der Technischen Hochschule OWL sind LAMK (Lahti University of Applied Sciences), UNIFI (Università degli Studi di Firenze, Italien), POLIMI (Politecnico di Mailo, Italy), die "Association for Well-being of Children with Cerebral Palsy" Türkei, BAU (Bahcesehir University, Türkei), sowie die "Occupational Therapy Association of Turkey".
Publikationen
Pudcad Game
Student Workshop: Designing and testing a game-based environment_Lahti




Endspurt im ERASMUS+ Projekt PUDCAD - Practicing Universal Design Principles in Design Education through a CAD-Based Game-. An dem letzten internationalen Studierenden-Workshop ´Designing and testing a game-based environment` haben fünf Studentinnen der Detmolder Schule teilgenommen, um zusammen mit weiteren 25 Studierenden aus den verschiedenen Partnerländern, die Beta-Version des Games zu testen und weiterzuentwickeln.
Der Workshop fand dieses Mal in Finnland an der LAMK in Lahti statt.
Universal Design Practices Conference III, Florence




Im Rahmen des ERASMUS+ PUDCAD Projekts - Practicing Universal Design Principles in Design Education through a CAD-Based Game haben fünf Studierende der Detmolder Schule erfolgreich an einem fünftägigen internationalen Studierenden-Workshop und abschießender Konferenz an der UniFI in Florenz teilgenommen. Diese Veranstaltung lief unter dem Titel „Conference III_Design and Ergonomics – Designing for Inclusive Learning Experience“
Die Auftaktveranstaltung am ersten Tag fand am Design Campus in Calenzano statt. Dort wurden den insgesamt 25 Studierende aus den verschiedenen Partnerländern, über die vergangenen Workshops und Konferenzen berichtet um darauf aufbauend das Game weiter zu entwickeln. In einem Ice-Breaker Game wurden die Studierenden in Gruppen aufgeteilt, in denen sie die weiteren Workshop Tage, das Universal Game weiter entwickeln sollen.
An den folgenden Tagen fanden verschiedene Vorlesung und Worksessions statt, wo den Studierenden Inhalte in Bezug auf ‚Gaming and Universal Design‘ veranschaulicht wurden.
Die verschiedenen Gruppen hatten die Aufgabe ein Board Game zu entwickeln, welches sich spielerisch und kreativ mit dem Thema Universal Design beschäftigt.
Entstanden sind sehr diverse Board Games, welche auf der Abschlusskonferenz am Freitag gezeigt wurden. Neben diesen Games waren internationale Referenten zu hören, die ihre Sicht zu dem Thema UD vorgetragen haben. Neben den Referenten wurden wissenschaftliche Plakate und digitale Präsentationen gezeigt. Auch das TH OWL war mit einem Wissenschaftlichen Plakat auf der Konferenz vertreten. Der Titel lautete: Parameter of Inclusive Design for Spaces of Learning: new methods in Design education.
Diese Erkenntnisse können nun genutzt werden um eine Beta-Version des Spiels zu entwickeln. Diese erste Version soll im kommenden November so weit entwickelt sein, dass sie in dem nächsten Studierenden-Workshop in Finnland (Lahti) getestet und weiterentwickelt werden kann.
Universal Design Practices Conference II_Universal Design





"Jeder Mensch ist gehandicapt. Wir wollen Räume gestalten, die jedem Zugang ermöglichen", sagte Moderator Jan Phillip Ley beim 11. Symposium des hochschuleigenen Forschungsschwerpunkts PerceptionLab. Es stand in diesem Jahr unter dem Thema "Mensch, Raum und Inklusion" und fand erstmals mit internationaler Beteiligung am Freitag, 19. Oktober auf dem Detmolder Campus der Hochschule OWL statt. Gleichzeitig endete damit eine internationale Workshopwoche.
Bei Inklusion gehe es nicht nur um Rollstühle und Treppen, so Prof. Ulrich Nether, Organisator des Symposiums und Sprecher des PerceptionLabs. Vielmehr finde Inklusion dort statt, "wo Menschen den Raum mitgestalten."
Weg von der rein visuellen Architektur hin zu einer multisensorischen, einer Kultur, die alle Sinne anspricht, dafür setzte sich Thomas Tajo in seinem Vortrag ein. Der US-Amerikaner, derzeit in Belgien tätiger Forscher, ist selbst blind und plädierte dafür, durch die gebaute Umwelt auch das nicht-visuelle Gehirn zu aktivieren, anderenfalls würden diese nicht-visuellen Sinne verkümmern. Er ist bei den "Visioneers" aktiv, einer Non-Profit Korporation in Kalifornien, die es sich zum Ziel gemacht hat, Blinden das Sehen durch Schall - z.B. durch die Klick-Sonar-Technik - beizubringen (http://visioneers.org/).
Wie Universal Design das Lernen unterstützen kann, zeigte das Beispiel der geplanten Umgestaltung der Bielefelder Laborschule. Das offene Raumkonzept der experimentellen Bildungseinrichtung sei in die Jahre gekommen. Es bevorzuge stärkere Schülerinnen und Schüler, während schwächere sich in dieser unruhigen Lernatmosphäre weniger konzentrieren könnten. Gleichwohl bewerteten in einer Umfrage 82 Prozent das offene Raumkonzept positiv. So seien bei einer Neugestaltung des gemeinsamen Raums Lösungen des akustischen Problems sowie mehr Rückzugsmöglichkeiten für Schülerinnen und Schüler gefragt. Als Pädagogen und Forscher begleiteten Marlena Dorniak und Dr. Christian Timo Zenke von der Universität Bielefeld das Projekt. Prof. Eva Filter vom Lehrgebiet Wohnen an der Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur stellte die entstandenen Entwürfe und drei Prototypen vor.
Oft habe man das Gefühl, dass der Nutzer der Feind von Architekten und Designern sei. Herausragendes Design sei oft sehr rigide und exklusiv. "Es lässt keinen Platz für Individualität", so die Designerin Christine van Meegen und der Künstler Sebastian Kubersky (Rotterdam) vom Studio C.A.R.E. Ihr Lösungsansatz für das Problem: "Kuratierte Katastrophen", die erst einmal eine "tabula rasa"-Situation herstellten. Nach der Dekonstruktion folge dann die Rekonstruktion, wobei das Selbstgestalten durch den Nutzer (Do-it-yourself) und ein prozess-orientiertes Design im Vordergrund stehe. http://studio-c-a-r-e.com/
Die Berliner Non-Profit-Organisation "be able" ist ein Kreativkollektiv für Inklusion durch Design. Bereits 2010 entwickelte die Produktdesignerin Isabelle Dechamps das mehrfach ausgezeichnete Bildungskonzept von "be able" in Kooperation mit einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung. Dechamps stellte auf dem Symposium drei Projekte vor. Wichtig sei dabei: sorgfältig zu planen, die Leute zu befähigen, es selbst zu machen und dann seinen Entwurf loslassen zu können. "Don´t overdesign", so ihre Empfehlung. https://be-able.info/de/
Ein Beispiel für inklusive Architektur stellt das Projekt WOODIE im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg dar. Die Wohnungen wurden von Sauerbruch Hutton Architekten speziell für Studierende entwickelt. Inspiriert von den Container-Stapeln im Hamburger Hafen entstand die Idee, die Wohneinheiten aus Holz in Containerform vorzufertigen und in Modularbauweise zur realisieren. Das Projekt stellte der Architekt Cornelius Voss vom Bauträger PRIMUS developments GmbH vor, die WOODIE gemeinsam mit der Senectus GmbH realisiert hat. https://www.woodie.hamburg/de/
Inklusion von Menschen mit Behinderung im Alltag
Mit dem Thema Inklusion befasst sich auch das "ERASMUS+"-Projekt PUDCAD, das Prof. Özge Cordan (Technische Uni. Istanbul) vorstellte und an dem die Hochschule OWL beteiligt ist. Das PUDCAD-Projekt (Practicing Universal Design Principles in Design Education through a CAD-Based Game) befasst sich mit einem der wichtigsten Themen der Europäischen Kommission: der Inklusion von Menschen mit Behinderung im alltäglichen Leben.
Den europäischen Universal Design-Standards folgend soll über das Projekt eine CAD-basierte Plattform in Gestalt einer Gamesoftware entwickelt werden, mit deren Hilfe Studierenden die Prinzipien des Universal Designs näher gebracht werden, um das eigene Wissen auf kreative und empathische Weise auszubauen. Es soll eine interaktive Plattform entstehen, über die in einem europäischen Netzwerk an innovativen Ideen und Methoden für die Inklusion körperlich beeinträchtigter Menschen im gebauten Raum gearbeitet werden soll. Das Projekt hat eine Laufzeit von drei Jahren und wurde 2017 gestartet. Koordinator ist die Fakultät für Architektur an der Technischen Universität Istanbul, Türkei. Weitere Projektpartner neben der Hochschule OWL (Detmold) sind: Institute of Design and Fine Arts, Lahti University of Applied Sciences, Finland; Dipartimento di Architettura, Università degli Studi di Firenze, Italy; Dipartimento di Design, Politecnico di Milano, Italy; Association for Well-being of Children with Cerebral Palsy, Turkey; Occupational Therapy Association of Turkey.
Etwa 30 Studierende von den Projektpartnern aus Italien, Finnland, Deutschland und der Türkei gestalteten jetzt in einer Woche Räume des gemeinsamen Lernens für jeden, unabhängig von seinen persönlichen Fähigkeiten. "Universal Playground" war die Ausstellung betitelt, die den Symposiumsbesuchern vorgestellt wurde. Darüber hinaus wurden während einer Poster-Präsentation erste wissenschaftliche Ergebnisse des PUDCAD-Projekts vorgestellt. Jeder der Partner hatte dazu im jeweiligen Heimatland zwei weiterführende Schulen nach Universal Design-Kriterien untersucht, um den Status-quo im internationalen Vergleich herauszuarbeiten. Diese Case-Studies stellen eine Art Grundlage für den folgenden Prozess des Projekts dar.
Text: Heide Teschner
Universal Design Practices Conference I_Milano




Das Auftaktevent koordinierte im Februar 2018 das Polytecnico, Mailand. Insgesamt 25 Studierende aus den verschiedenen Partnerländern hatten die Möglichkeit in einem intensiven Austausch einen ersten Zugang zum Thema Universal Design zu erhalten, kreative Entwürfe innovativer Lernräume zu entwickeln und zu präsentieren und nicht zuletzt neue Kontakte zu knüpfen. So wurden verschiedene Schulen besucht um vor Ort die architektonischen Qualitäten mit Hilfe eines auf sieben Grundzügen des Universal Design basierenden Fragebogens zu evaluieren. Parallel dazu erhielten die Studierenden die Möglichkeit mit Hilfe verschiedener „Alltagsassistenten“ für körperlich Benachteiligte (vom Rollstuhl bis hin zur Halskrause) den emphatischen Selbstversuch zu machen. Diese Unternehmungen bildeten die Grundlage für die darauf folgende Aufgabe in internationalen Teams Konzepte für innovative und den Grundgedanken des Universal Design folgende Lernräume zu erarbeiten um sie am Ende vor einer internationalen Jury zu präsentieren.