Kita Leuchtkäfer
Das neue Konzept für die KiTa St. Heinrich in Sende ist von dem Bilderbuch "Leuchtkäferchen" von Max Bollinger inspiriert.
Ausgangspunkt der Umgestaltung ist eine Neustrukturierung der KiTa, die in Zukunft mehr Kinder unter drei Jahren betreuen will. Die neue Innenarchitektur ist partizipativ mit Kindern, Erziehern und Eltern der KiTa entstanden.
Ziel des Entwurfs ist eine Umwelt, die die Phantasie der Kinder fördert und sie anregt, sich spielend zu entwickeln. Wichtig ist die Integration der bestehenden Kneipp-Praxis, die besonderen Augenmerk auf die ganzheitliche Gesundheit und sinnliche Erfahrung legt.
Der Grundriss trennt die intimen Gruppenräume von dem halböffentlichen und belebten Eingangsbereich. Vertrautheit und Sicherheit gibt es in den Stammgruppenräumen. Der U3-Raum wird durch einen Wickelraum unterteilt. Im "Schilfgras" dahinter kann man sich wie unter einer Weide zurückziehen und unbemerkt die anderen Kinder beobachten.
Die "Farnwiese" ist ein Podest mit angrenzenden echten Pflanzen, das multifunktional ist und sich etwa zum Spielen in einer Kleingruppe, Düfte erraten oder Beobachtung des Gartens eignet. Hinter einer Duftbarriere aus Pflanzen gibt es am großen Fenster einen Forschertisch, an dem die Kinder zum Beispiel Erde und Regenwürmer untersuchen oder malen.
Die Raummitte ist flexibel mit Esstisch und kleinen, gebogenen Sitzblöcken gestaltbar. Den architektonischen Mittelpunkt bildet eine Leuchtkäfer-Bewegungstreppe auf der "Gewitterwiese", dem Toberaum. Die Treppe mit vier Podesten bietet zu jedem Treppenstufenabschnitt eine alternative Erschließungsmöglichkeit. Über Rutschen, Rampen und Netze können sich die Kinder viele Ausblicke erklettern.
In der gesamten KiTa können durchweg Zusammenhänge und Kontraste zwischen Farben und Haptiken entdeckt und kategorisiert werden. Das Materialkonzept erstreckt sich bis nach draußen, sodass die Kinder ihren Inspirationen über Hausgrenzen hinweg folgen und ein Bewusstsein für Materialität entwickeln können. Die Dimensionen passen sich an Kinderproportionen an. So kommt die Architektur auf die Kinder zu und lädt dazu ein, täglich neu zu entdecken.
Jana Stumpe