Die Hochschule OWL ist eine von 17 Fachhochschulen bundesweit, die im „Professorinnenprogramm“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung positiv bewertet wurde. „Die Hochschule hat sich mit einem anspruchsvollen Gleichstellungskonzept beworben“, so Hochschulpräsident Dr. Oliver Herrmann. Das BMBF und die Länder fördern mit dem Programm Berufungen von Frauen auf unbefristete W2- und W3-Professuren. An der Hochschule OWL sollen insgesamt drei Professuren auf diesem Weg besetzt werden.
Über das Professorinnenprogramm plant die Hochschule die Finanzierung und Besetzung von zwei Regelprofessuren und einer vorgezogenen Professur mit geeigneten Kandidatinnen. „Die dadurch im Grundhaushalt freiwerdenden Mittel werden wir verdoppeln und zu Gleichstellungszwecken einsetzen“, so Hochschulpräsident Dr. Oliver Herrmann. „So können wir insgesamt etwa 1,5 Millionen Euro in die Förderung von Professorinnen und Frauen in Spitzenpositionen, in die Personalentwicklung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und die Gewinnung von Studentinnen für ein ingenieurwissenschaftliches Studium investieren.“ Der Förderzeitraum beträgt vorerst 5 Jahre.
„Durch einen Kulturwandel weg von einer häufig kritischen Haltung gegenüber dem Thema Gleichstellung hin zu einer Hochschule, in der Gleichstellung und Vielfalt von allen Hochschulmitgliedern gelebt und gefördert werden, will sich die Hochschule langfristig als attraktiver Arbeitgeber für Frauen und Männer positionieren“, so Herrmann weiter. Durch ein klares Bekenntnis und Engagement der Hochschulleitung zur Förderung der Gleichstellung und Vielfalt aller Hochschulmitglieder schafft die Hochschule ideale Voraussetzungen für den angestrebten Veränderungsprozess.
Im Gleichstellungskonzept, dass maßgeblicher Teil des Antrags ist, werden vielfältige Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Studium oder Beruf und Familie beschrieben. Dabei bilden gebündelte und aufeinander abgestimmte Lösungen den Kern des Programms anstelle von Einzelfallentscheidungen. Besonders durch die erst kürzlich berufene neue Gleichstellungsbeauftragte Dr.‘in Meike Seidel gibt es viele neue Ideen und Impulse, die auch bereits in das Gleichstellungskonzept mit eingeflossen sind.
An der Hochschule OWL legen derzeit rund 6.500 Studierende den Grundstein ihrer Karriere, 35 % von ihnen sind weiblich. Von den 163 Professuren sind 18 % durch Frauen besetzt, dieser Wert entspricht dem NRW-Durchschnitt.
Das Professorinnenprogramm des BMBF
An der ersten Ausschreibungsrunde zum zweiten Teil des Professorinnenprogramms beteiligten sich 131 Hochschulen aus allen 16 Bundesländern, darunter 29 Fachhochschulen. Insgesamt wurden 96 davon positiv bewertet, davon 17 Fachhochschulen. Diese Hochschulen können nun im Rahmen des Programms maximal drei Professorinnen berufen, deren unbefristete W2- oder W3-Stellen in den ersten fünf Jahren jeweils über eine Anschubfinanzierung von bis zu 150.000 Euro jährlich finanziert werden. Mittel, die in den Hochschulen durch die Finanzierung der Professuren aus dem Programm frei werden, muss die Hochschule im Gegenzug in ihre Gleichstellungsarbeit investieren. Im Rahmen der 2008 gestarteten ersten Auflage des Programms wurden 260 Professorinnen berufen. Für die zweite Auflage stellen das BMBF und die beteiligten Bundesländer zusammen wieder 150 Millionen Euro zur Verfügung.
„Die Kompetenzen hochqualifizierter Frauen werden in der Wissenschaft dringend gebraucht“, sagt Bundesforschungsministerin Johanna Wanka. „Das Professorinnenprogramm hat dazu beigetragen, den Anteil der Frauen in Führungspositionen zu steigern und das Bewusstsein für eine stärkere Frauenförderung an den Hochschulen zu verankern. Die hohe Zahl der Bewerbungen zeigt, dass an den Hochschulen ein Kulturwandel begonnen hat.“
