Die Tandemstelle wird gemeinsam von der Hochschule und dem Praxispartner Stadt Detmold finanziert. Das Projekt PROFuture begleitet diese Kooperation und bietet eine dynamische Plattform für die Arbeit zwischen Wissenschaft und Praxis. Das Institut für Designstrategien (IDS) und die Hochschule haben dafür den passenden Praxispartner akquiriert und setzen gemeinsam das Förderprogramm für den akademischen Nachwuchs um. Die Beschäftigung ist vorerst auf einen Zeitraum von drei Jahren ausgelegt. Die Praxispartner profitieren vom Zugang zur Forschungsinfrastruktur sowie zu hochqualifizierten Fach- und Führungskräften. Gleichzeitig haben Graduierte wie Dr. Cardinali die Möglichkeit, Praxiserfahrung zu sammeln, während sie sich weiterhin wissenschaftlich qualifizieren.
Dr. Cardinalis Dissertation 'Green Health. Examining the role of green space characteristics and their proximity in green space health pathways' befasst sich mit den Auswirkungen von grünen städtischen Umgebungen auf die Reduzierung nicht übertragbarer Krankheiten. In seiner Dissertation untersucht er, welchen Einfluss unterschiedliche Grünraumtypologien und Abstände zum Wohnort auf körperliche Aktivität, sozialen Zusammenhalt sowie Luftverschmutzung haben und wie diese wiederum auf die physische und mentale Gesundheit einwirken.
Basierend auf den Datensätzen des URBiNAT-Projekts konnte Dr. Cardinali so zeigen, welche Arten von Grünflächen sich auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Bewohner auswirken. Die Befragung von 1.650 Personen aus verschiedenen Städten ließ erkennen, dass nicht die bloße Anzahl von Quadratmetern Grünfläche pro Einwohner entscheidend ist, sondern vor allem die Nähe zu grünen Korridoren, die sich durch eine Stadt ziehen.
Dr. Cardinali betont die Bedeutung multifunktionaler Grünflächen, die nicht nur zur körperlichen Aktivität, sondern auch zur sozialen Interaktion einladen. Freiraumverbünde steigern nicht nur das Wohlbefinden der Bevölkerung, sondern können auch Städte auf die Herausforderungen des Klimawandels vorbereiten. Sie tragen dazu bei, Städte widerstandsfähiger gegen Extremwetterereignisse zu machen, indem sie zur Kühlung beitragen, Regenwasser absorbieren und die Luftqualität verbessern.
„Mit dem Antritt meiner Tandemstelle an der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe bin ich fest entschlossen, die Brücke zwischen Wissenschaft und Praxis weiter zu stärken und konkrete Lösungen für die Herausforderungen unserer städtischen Umgebungen zu entwickeln“, betont Dr. Marcel Cardinali.
"Die Tandemstelle vertieft und erweitert unsere langjährige Kooperation mit der TH OWL für die Stadt Detmold. Es ist großartig, dass wir unsere Stadt langfristig noch nachhaltiger aufstellen können und die Expertise, die wir seit Jahren aneinander schätzen, jetzt noch weiter verzahnen können“, sagt Martin Kölczer, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung der Stadt Detmold.
"Hoch qualifiziertes Personal zu halten und ihm gleichzeitig die Möglichkeit zu geben, außerhalb der Hochschule Arbeitserfahrung zu sammeln, ist ein großartiger Vorteil dieses Praxis-Tandem-Formats. Nachwuchswissenschaftler:innen, die drei Jahre beide Perspektiven eingenommen und verbunden haben, sind bestmöglich vorbereitet für eine Karriere innerhalb und außerhalb der Wissenschaft“, ergänzt Prof. Oliver Hall, zweiter Vorsitzender des IDS. Er bedankt sich außerdem für die gute Zusammenarbeit mit dem PROFuture Team bei Frau Dr. Katrin Bünten und Frau Miriam Magadi.
Im IDS ist somit eine Post-Doktorandenstelle durch Dr. Marcel Cardinali, sowie eine Promotionsstelle durch Alvaro Balderrama in Kooperation mit der Schüco International KG besetzt. Als erste Promovierende am IDS verteidigte Dr. Anica Dragutinovic im Jahr 2023 erfolgreich ihre Doktorarbeit.
Die TH OWL gratuliert Dr. Marcel Cardinali herzlich zu seinem erfolgreichen Abschluss und seinem Start in der Tandemstelle.