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Erinnerungskultur und Gedenkstättenarchitektur: Konferenz am 07. Juni 2024

Angesichts der historischen Vergangenheit des ehemaligen Kriegsgefangenen-Mannschafts-Stammlager Stalag 326 (VI K) in Schloss Holte Stukenbrock und den aktuellen politischen Grundsatzentscheidungen zum Gedenkstättenausbau, veranstaltet das Institut für Design Strategien (IDS) der TH OWL eine Konferenz und Diskussion unter dem Titel 'ReForm Peace!'. Mit der flankierenden Ausstellung von Beiträgen aus Forschung und Lehre wird der Dialog über Erinnerungskultur und Gedenkstättenarchitektur am 7. Juni 2024 am Fachbereich „Detmolder Schule für Gestaltung“ stimuliert.

Anmeldung   Veranstaltungsflyer

In den Jahren von 1941 bis 1945 wurden im Kriegsgefangenen-Mannschafts-Stammlager Stalag 326 (VI K) in Schloss Holte-Stukenbrock mehrere hunderttausend Menschen, vorwiegend sowjetische Kriegsgefangene einkaserniert und zu Arbeitseinsätzen gezwungen. Diese Vergangenheit ist heute, auch aufgrund der eingezäunten Nutzung als Ausbildungsstätte der Polizei nur schwer wahrnehmbar.

In 2018 begann mit Unterstützung der TH OWL ein Dialogprozess über städtebauliche Varianten auf der Liegenschaft zum Ausbau der Gedenkstätte und deren Abgrenzung zur Polizeinutzung. Die Diskussionen im Lenkungskreis unter Vorsitz des Landtagspräsidenten Andre Kuper wurden begleitet von Ausstellungen studentischer Entwürfe und Visualisierungen, die wichtige Impulse für den geplanten Gedenkstättenausbau brachten, aber auch neue Sichtweisen auf eine angemessene Verbindung von Gedenkort, Architektur und Landschaft.  

Die Konferenz „ReForm Peace!“ soll dazu beitragen, den Dialog über die zeitgemäße Darstellung von Gedenkstättenarbeit zu fördern und die Entwicklung einer demokratischen und inklusiven Gesellschaft zu unterstützen. Durch die Vernetzung der Hochschulen, Schulen und Bildungsträger in OWL möchte die TH-OWL als Gastgeberin neue Ansätze und Methoden für die Gestaltung und Vermittlung von Erinnerungskultur zusammentragen. Bewährte Beteiligungs- Verfahren werden vorgestellt und diskutiert als Weiterentwicklung pädagogischer Gedenkstättenarbeit im Sinne einer demokratiebildenden Erinnerungs- und Baukultur.

In der begleitenden Ausstellung werden Arbeiten aus Forschung und Lehre präsentiert. Studierende und Schüler:innen entwickelten u.a. künstlerische Beiträge für die Giebelwände der nicht mehr existierenden Baracken des Kriegsgefangenenlagers. Giebelpaare simulieren die damaligen Baracken im Maßstab 1:7 und bieten Raum für verschiedene Kunstformen wie Graffiti, Gemälde, Raumskulpturen, Videoprojektionen und performative Kunst mit Ton und Licht. Dieses gestalterische Experiment spiegelt die breite Palette an künstlerischen Auseinander-setzungen der jungen Menschen mit den damaligen Greueltaten wieder.

Im Anschluss zur Konferenz findet ein Treffen von Initiativen statt, die sich mit Gedenkstätten und Erinnerungskultur beschäftigen.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, an der Konferenz, Ausstellungseröffnung und dem Treffen der Initiativen teilzunehmen.

Die Veranstaltung wird auch online übertragen. Um der Übertragung per zoom zu folgen, nutzen Sie bitte folgenden Link:
https://eu01web.zoom.us/j/63249447432?pwd=Ld18CxaW2b5zkSJS8cf5CPeOpLuOZv.1
Meeting-ID: 632 4944 7432
Kenncode: 547856


Bitte melden Sie sich hierzu an:

Anmeldung

Programm am Freitag, 7. Juni 2024

11.00 - 13.00 Uhr Vortragsraum 3.103, Gebäude 3 (Casino)

● Prof. Stefan Witte (Vizepräsident TH OWL) Begrüßung

● André Kuper (Landtagspräsident NRW und Leiter des Lenkungskreises) Grußwort

● Prof. Oliver Hall (TH OWL/IDS) „Erinnerungskultur als Völkerverständigung“ - Beiträge aus Forschung und Lehre

● Peter Köddermann (Baukultur NRW) „Wie baut sich Zukunft und Erinnerung?“ - Ein baukultureller Kommentar

● Tillmann Wagner (Bund Deutscher Architekten, Berlin) „Architekturen der Erinnerung“ – Konzeptskizzen zu authentischen Orten

● Dr. Falk Pingel (Universität Bielefeld) „Demokratiebildung durch Reflektion einer Verbrechensgeschichte?“ - NS Gedenkstätten zwischen Vergangenheit und Zukunft

● Dr. phil. Wiebke Reinert mit Studierenden Hagen Freyer, Lukas Vössing, Elena Wübbeling (Universität Kassel) Beunruhigende Bauten - Das unbequeme Erbe der Rüstungsindustrie in Hessen

● Podiumsdiskussion Moderation: Ulrich Burmeister, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung NRW und bis 2019 Gruppenleiter in der Abteilung Stadtentwicklung und Denkmalpflege des Städtebauministeriums NRW


13.30 Uhr Ausstellungseröffnung im Foyer Casino Gebäude 3 (vor R 3.103)

● Prof. Jasper Jochimsen: Studentische Entwürfe zum Gedenkstättenausbau Stalag 326

● Präsentation Studierende TH OWL/ Schüler:innen Gymn. Schloss Holte-Stukenbrock zu den Ergebnissen des einwöchigen Kunst- und Kreativworkshops „Barackengiebel“


15.00 Uhr Treffen der Initiativen, Dachraum 3.201


Ort:      Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe
             Kreativ Campus Detmold
             Emilienstr. 45
             32756 Detmold

             Gebäude 3 (Casino)
             Raum 3.103 und Foyer