Mit diesen Fragen beschäftigte sich Ringvorlesung Plant Based Food und lockte Studierende und Interessierte am 24.05.2024 und 07.06.2024 in die Future Food Factory OWL. Neben Vorträgen und Diskussionen gab es an beiden Tagen auch einiges zu probieren.
Die Bedeutung pflanzlicher Alternativen für die Zukunft der menschlichen Ernährung ist längst bekannt. Doch die Herausforderungen bei der Produktion, sensorische Hürden, Anforderungen an diese Produkte und die Entstehung von Start-ups in diesem Bereich sind weniger geläufig. Im Wahlpflichtfach "Plant Based Food" wurden diese Themen in zwei informativen Blockveranstaltungen beleuchtet.
Den Auftakt der ersten Blockveranstaltung machte Martina Sokolowsky, die über die Herstellung von Pflanzendrinks sprach und Einblicke in die Sensorik pflanzenbasierter Lebensmittel gab. Kathrin Heim von der FH Wiener Neustadt GmbH folgte mit einem Vortrag über die Erwartungen junger Erwachsener an Ersatz- und Alternativprodukte. Sören Rossmann von der Rügenwalder Mühle lud die Teilnehmer zu einer virtuellen Exkursion ein, bei der er die Entwicklung der Produkte des Unternehmens vorstellte. Im Anschluss konnten die Teilnehmer die Produkte der Rügenwalder Mühle verkosten. Das Start-Up Fairmischt zeigte auf, warum es sich lohnt, ein Unternehmen im Bereich Hafermilch zu gründen. Der erste Tag wurde danach durch Kurzvorträge aus aktuellen Forschungsprojekten abgerundet.
Die zweite Blockveranstaltung begann mit einem Vortrag von Jan Schneider, der pflanzenbasierte Produkte im Kontext des Klimawandels betrachtete. Marina Liaskos vom Max Rubner-Institut sprach über hochverarbeitete Lebensmittel im Kontext pflanzlicher Alternativen. Laura Herz von der Firma Protein Distillery gab einen spannenden Einblick, wie das Startup funktionelle Proteine aus Bierhefe gewinnt. Joost de Mooij von der Firma Novonesis zeigte die Möglichkeiten, wie durch die Verwendung von Mikroorganismen die Haltbarkeit der Genusswert von Fleischalternativen verbessert werden kann. Dr. Anja Maria Wagemans von der TU Dresden deckte mit einem Blick in ihre Forschungsarbeiten Zusammenhänge der Strukturbildung und das Phasenverhalten von pflanzlichen Proteinen und Polysacchariden auf, die für pflanzliche Alternativprodukte eine zentrale Rolle spielen. Als praxisnahe, und zugleich gesellige Abrundung wurden abschließend beim Grillen verschiedener Sorten vegane Würstchen gegrillt und veganes Eis verkostet.
Ein wichtiges Fazit ist, dass nicht nur ein Bedarf an Forschung und Entwicklung in diesem Bereich notwendig ist, um den wichtigen Beitrag dieser Produktgruppe in der Transformation der Ernährungssysteme voranzubringen, sondern ebenso ein Bedarf, die neuen Technologien in die in die Ausbildung in das Studium der Fachkräfte einzubringen.