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Forschung

Forschung am Fachbereich 9 im Forschungsschwerpunkt Kulturlandschaften

Der Forschungsschwerpunkt „Kulturlandschaftspflege“ wurde 1993 als erster Forschungsschwerpunkt (FSP) von heute insgesamt sieben FSP’en an der Hochschule Ostwestfalen-Lippe, seinerzeit Universität GHS Paderborn, Abteilung Höxter im damaligen FB 7 (heute FB 9) eingerichtet. Vor dem Hintergrund der thematischen Entwicklungen und Veränderungen im FSP wurde dieser im November 2009 in „Kulturlandschaft“ umbenannt. Seit mittlerweile über 20 Jahren werden verschiedene Forschungsvorhaben in diesem Themenbereich von Professorinnen und Professoren sowie wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bearbeitet.

Kulturlandschaften verkörpern anthropogene Nutzungsabsichten (Werte und Ziele) und Nutzungsweisen der natürlichen Umwelt, die in regionaltypischen Siedlungsformen oder Produktionsflächen sichtbar sind. Ferner sind sie aber auch dynamische Landschaften, d.h. einem permanenten Wandel ihres ästhetischen Erscheinungsbildes und ihrer ökologischen Qualität unterworfen, weil sich nicht nur Werthaltungen, sondern auch technische Möglichkeiten und soziokulturelle Ansprüche verändern. Die Pflege und Entwicklung des kulturellen Erbes ist ein hochrangiges gesellschaftliches Anliegen. Zum kulturellen Erbe gehören nicht nur historische Schriften und geschichtsträchtige Baudenkmäler oder die Brauchtumspflege, sondern insbesondere auch Landschaften.

Kulturlandschaften sind dynamisch oder „transitorisch“ (Lucius Burkhard), d.h. einem permanenten Wandel ihres ästhetischen Erscheinungsbildes und ihrer ökologischen Qualität unterworfen, weil sich nicht nur Werthaltungen, sondern auch technische Möglichkeiten und soziokulturelle Ansprüche verändern.

  • Als Zeitspeicher konservieren Kulturlandschaften die jeweiligen Nutzungsspuren verschiedener Epochen, sind als solche aber nicht nur museale Dokumente, sondern pädagogische Impulse zur Reflexion des aktuellen und künftigen Umgangs mit Natur und Landschaft.
  • Als mit vielen „Kulturzeitschichten“ angereichert ist die heutige Kulturlandschaft multifunktional, d.h. dient nicht nur der land- und forstwirtschaftlichen Produktion, sondern ebenso dem Erhalt der Biodiversität, der Sicherung der Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushaltes und den Menschen als vielfältiger, abwechslungsreicher Rekreations- bzw. Erholungsraum.
  • Als Zukunftsräume inspirieren sie (in Kenntnis der Historie und auf dem Hintergrund der Generationen-Gerechtigkeit) verantwortungsvolle Landschaftsentwicklung.

Kulturlandschaften stehen im Spannungsfeld retrospektiver Pflege und prospektiver Entwicklung. Der Forschungsschwerpunkt widmete sich daher kulturhistorischen Landschaftsanalysen vor allem in der Absicht, daraus Erkenntnisse für innovative Konzepte nachhaltiger Kulturlandschaftsentwicklung zu generieren. Heute ergänzen Forschungs- und Entwicklungsansätze zur nachhaltigen Entwicklung des ländlichen Raumes das Aufgabenfeld. Neben den inhaltlichen Veränderungen ist auch die Form der Bearbeitung im Wandel. Gerade in den vergangenen Jahren hat der Einsatz der EDV in den Forschungsprojekten einen immer größeren Stellenwert eingenommen. Die heute so wichtigen und modernen Herausforderungen der Umweltinformatik, u.a. im Zusammenhang mit Geographischen Informationssystemen (GIS) sind Bestandteil in vielen Forschungsvorhaben.

Auf den Forschungsseiten des Fachbereiches werden Ihnen neben aktuellen Projekten und Veranstaltungen auch Hinweise zu Förderungsmöglichkeiten im thematischen Kontext aufgeführt und Anlaufstellen aufgezeigt, wie der Forschungsschwerpunkt den wissenschaftlichen Nachwuchs fördert.  Den aktuelle Jahresbericht des Forschungsschwerpunkt Kulturlandschaften für das Jahr 2021 lesen Sie hier.