Die hohe Zuverlässigkeit und Lebensdauer elektrischer Steckkontakte im automobilen Bordnetz gewinnt insbesondere vor dem Hintergrund der Elektrifizierung sowie der Entwicklung autonomer Fahrfunktionen an Bedeutung. Kontaktsysteme stellen die elektrischen Verbindungen zwischen verschiedenen Komponenten im Fahrzeug sicher. Durch den Betrieb des Fahrzeugs werden diese Systeme unterschiedlichsten Umgebungseinflüssen ausgesetzt, welche die Lebensdauer beeinflussen.
Im Rahmen seiner Arbeit entwickelte Kolmer eine Prüfkette, welche es erlaubt, die Alterung elektrischer Kontaktsysteme aus verschiedenen Qualifikationstests miteinander zu vergleichen. Versuchskonzepte mit unterschiedlichen Abstraktionsgraden im Vergleich zum Fahrzeugbetrieb wurden erarbeitet und die beanspruchten Kontakte mit Methoden aus dem Bereich der Werkstoff- und Oberflächenanalytik untersucht. Somit konnte er zeigen, dass insbesondere multivariable Lebensdauerprüfungen mit Vibrations- und Temperaturwechselbelastungen eine hohe Beanspruchungsäquivalenz zu elektrischen Kontakten aufweisen können, welche in einem Fahrversuch belastet worden sind. Darüber hinaus bewertete er die verwendeten Prüfmethoden hinsichtlich deren Eignung für die Zustands- und Schadensanalyse von Steckverbindern. Daraus leitete Kolmer Analyseabläufe ab, welche dem Anwender eine zielgerichtete und schnelle Analyse beanspruchter Kontaktsysteme ermöglicht.
Philipp Kolmer war Doktorand in der Konzernforschung bei Volkswagen und wurde von Professor Dr. Song während seiner Promotion betreut. Viele Untersuchungen im Rahmen seiner Forschung hat er an der TH OWL durchgeführt. Kolmer ist weiterhin als Entwicklungsingenieur im Konzern tätig.