Studierende der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe (TH OWL) präsentieren ihre Projektentwürfe zum Thema gemeinwohlorientierte Innenarchitektur im Foyer Emilienstraße 45 ab 13 Uhr. Die Ausstellung auf dem Kreativ Campus in Detmold läuft noch bis zum 7. November.
Mit dabei ist auch ein Projekt der Stiftung Gemeinwohl-Ökonomie NRW: Eine ehemalige Möbelfabrik im Steinheimer Industriegebiet auf der Frankenburg soll in mehreren Etappen zum „Zentrum für Innovation und Nachhaltigkeit Steinheim“ ausgebaut werden. Zwei Startups sind bereits im Erdgeschoss eingezogen. Im vergangenen Sommersemester ging es um Entwürfe für die Obergeschosse. „Das war wirklich ein ungewöhnliches Projekt!“, schwärmt Max Mühl, Innenarchitekturstudent an der Detmolder Schule für Gestaltung.
In einer Seminargruppe unter Leitung von Vertretungsprofessorin Wibke Schaeffer war es seine Aufgabe, den zukünftigen Hauptsitz der Stiftung als gemeinschaftlichen Arbeits- und Lebensort für die Region zu planen. Das historische Fabrikgebäude sollte hauptsächlich mit ökologischen Materialien und im Einklang mit zukünftigen Lebensstilen gestaltet werden.
Insgesamt elf Entwürfe mit vielfältigen und spannenden Raumkonzepten wurden entwickelt. Studentin Nelli Barkmann erläutert: „Wir betrachten Büros heute idealerweise als Ort, der sich wie ein Zuhause anfühlt. Wenn ich zur Arbeit gehe, möchte ich mein Kind mitbringen und abgeben, zwischendurch Sport treiben, einen Wäscheservice nutzen und gesund essen können.“ Die Konzepte umfassen daher Tagungs- und Besprechungsräume, Büros für die Stiftungsverwaltung, vermietbare Arbeitsplätze, ein Café, und Kochgelegenheiten. Für alle, die klimafreundlich mit dem Fahrrad zur Arbeit kommen, sind Duschen eingeplant.
Die besten drei Entwürfe wurden von der Stiftung prämiert. Preisträgerin Kristina Frey betont: „Unser geplanter Hotspot ‚Stellwerk‘ für Coworking-Spaces und Tagungen soll genau diese Werte verkörpern: Nachhaltigkeit, Transparenz und Gemeinschaft.“
Ob die Entwürfe auch umgesetzt werden stehe noch unter Finanzierungsvorbehalt, berichtet Albrecht Binder von der Stiftung. „Die tolle Kreativarbeit der Studierenden motiviert uns allerdings sehr, nachhaltig die nächsten Schritte zu gehen.“
Hintergrund
Wibke Schaeffer studierte freie Kunst in Dänemark sowie Architektur und Innenarchitektur. Seit 2002 ist die Wahlkölnerin als Architektin selbstständig. Heute widmet sie sich dem Bauen im Bestand und Denkmal und der Hochschullehre als Vertretungsprofessorin im Fachbereich Detmolder Schule für Gestaltung.
Die Gemeinwohl-Ökonomie ist eine 2010 gegründete zivilgesellschaftliche Bewegung. Sie ist demokratisch organisiert. Ihr Ziel ist, Unternehmen, Kommunen und Bildungseinrichtungen dabei zu unterstützen, ihre Tätigkeit stärker mit ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit sowie demokratischen Grundwerten in Einklang zu bringen. Nähere Infos im Netz: www.germany.ecogood.org
Die gemeinnützige Stiftung Gemeinwohl-Ökonomie NRW wurde 2017 auf private Initiative gegründet, ist wirtschaftlich und parteipolitisch unabhängig und setzt sich für einen Wandel der Wirtschaft hin zur Gemeinwohlökonomie ein. www.stiftung-gwoe.nrw