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Professorin Katja Frühwald-König in Bioökonomie-Rat des Landes NRW berufen

Professorin Katja Frühwald-König vom Fachbereich Produktions- und Holztechnik der TH OWL ist in den Bioökonomie-Rat des Landes NRW zum Ausbau einer nachhaltigen biobasierten Wirtschaft berufen worden. Die Diplom-Holzwirtin wird ab Januar 2024 mit 14 weiteren Fachleuten in den kommenden zwei Jahren an einer Bioökonomie-Strategie für Nordrhein-Westfalen mitwirken.

Biologisch abbaubarer Kunststoff, klimaneutral hergestellter Zement oder nachhaltig produziertes Leder aus Pilzen: Biobasiertes Wirtschaften und biotechnologische Verfahren bieten großes Potenzial für den klimagerechten Umbau der Industrie und eine ressourcensparende Kreislaufwirtschaft. Um den Bioökonomie-Standort Nordrhein-Westfalen zu stärken und die Chancen und Herausforderungen umfassend zu analysieren, hat die Landesregierung Nordrhein-Westfalens am Dienstag, 12. Dezember 2023, die Einsetzung des Bioökonomie-Rates NRW beschlossen. Das unabhängige Beratungsgremium setzt sich aus 15 Fachleuten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zusammen und soll in den kommenden zwei Jahren an einer Bioökonomie-Strategie für Nordrhein-Westfalen mitwirken.

Eine von ihnen ist Professorin Katja Frühwald-König vom Fachbereich Produktions- und Holztechnik der TH OWL. „Ich betrachte die Bewältigung der Klimakrise, die Schaffung der Rohstoff- und Energiewende sowie nachhaltiges Wirtschaften und Leben als zentrale Zukunftsaufgabe“, sagt die Diplom-Holzwirtin. Als Materialwissenschaftlerin und Professorin für Holztechnik an der TH OWL widmet sie sich einem der ältesten Bau- und Werkstoffe der Menschheitsgeschichte: dem Holz. Ihr Ziel ist es, die Potenziale von Holz als Rohstoff aus dem multifunktionalen Ökosystem Wald zu verstehen und Holz nachhaltig und mit einem hohen Umwelt- und Gesellschaftswert als wesentlichen Baustein der Bioökonomie zu nutzen. Das spiegelt sich auch in ihren Forschungsaktivitäten wider. Ihre Expertise bringt Professorin Frühwald-König aktiv in verschiedene Gremien ein, darunter als Clustersprecherin von proHolz.NRW und im Vorstand des Smart Wood Center OWL e.V. „Die Bioökonomie spielt die zentrale Rolle bei der klimaneutralen Transformation von Industrie und Gesellschaft sowie der Entwicklung einer ressourcenschonenden Kreislaufwirtschaft. Sie ermöglicht innovative Wege zur Dekarbonisierung und ist damit Schlüssel für die Bewältigung der gesellschaftlichen Herausforderungen, wie zum Beispiel Klima- und Ressourcenschutz, die Versorgung mit ausreichend und gesunden Nahrungsmitteln, nachhaltiges Bauen und Wohnen sowie Güter des täglichen Bedarfs. Dies bedeutet für die Zukunft ein nachhaltiges und klimaneutrales Wirtschaftssystem. Ich freue mich sehr, dass ich als Mitglied des Bioökonomie-Rats an einer Strategie für das Land NRW mitwirken darf.“

Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur: „Die innovative Nutzung von Biomasse und neue biotechnologische Methoden leisten einen zentralen Beitrag für die klimaneutrale Transformation der Industrie und eine ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft. In Nordrhein-Westfalen haben wir das enorme Potenzial der Bioökonomie für wettbewerbsfähige, nachhaltig wirtschaftende Unternehmen und Start-ups längst erkannt und treiben den Ausbau einer biobasierten Wirtschaft ambitioniert voran. Mit der Berufung des Bioökonomie-Rates setzt die Landesregierung ein wichtiges Vorhaben des Koalitionsvertrags um. Das ist ein bedeutender Schritt auf dem Weg zu einer zukunftsweisenden Bioökonomie-Strategie für NRW.“

Aufgabe des Rates ist es, sowohl die Chancen als auch die Herausforderungen der Bioökonomie zu analysieren. Das Gremium soll Lösungen für Zielkonflikte wie die bestmöglichste Verwendung von knappen nachwachsenden Ressourcen erarbeiten. Die Empfehlungen des Rates sollen in eine Bioökonomie-Strategie für NRW einfließen. Ziel der Landesregierung ist es außerdem, ein Zukunftsprogramm für die Bioökonomie zu erarbeiten, das die Wirtschaft in der Nutzung erneuerbarer, nachhaltiger Rohstoffe unterstützt und tragfähige Alternativen zu fossilen Ressourcen aufzeigt.

Parallel hat das Kabinett die Veröffentlichung von Eckpunkten für eine Bioökonomie-Strategie NRW sowie die Gründung einer interministeriellen Arbeitsgruppe „Bioökonomie“ beschlossen. Damit wird ein deutliches politisches Signal für die Dringlichkeit nachhaltiger bioökonomischer Lösungen gesetzt.

Der Bioökonomie-Rat NRW wird seine Tätigkeit im Januar 2024 aufnehmen. Seine Analysen werden öffentlich zugänglich sein.

Folgende 14 Mitglieder sind neben Professorin Katja Frühwald-König für die erste dreijährige Sitzungsperiode berufen:

  • Professorin Dr. Stefanie Bröring, Ruhr-Universität Bochum, Lehrstuhl für Entrepreneurship und innovative Geschäftsmodelle, Akademische Direktorin des Wordfactory Start-up Centers
  • Dr. Peter Enste, Institut Arbeit und Technik der Westfälischen Hochschule, Direktor des Forschungsschwerpunkts Gesundheitswirtschaft und Lebensqualität, Gelsenkirchen
  • Dr. Ricarda Finnern, LenioBio GmbH, Chief Scientific Officer, Aachen und Düsseldorf
  • Timothy Fitschen, Bundesagentur für Arbeit, Bereichsleiter Rheinisches Revier, Brühl
  • Dr. Christopher Grünewald, Geschäftsführender Gesellschafter Grünewald Papier GmbH & Co. KG, Vizepräsident von DIE PAPIERINDUSTRIE
  • Professorin Dr. Monika Hartmann, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Institut für Lebensmittel- und Ressourcenökonomik
  • Dr. Gernot Jäger, Covestro, Head of Biotechnology
  • Dr. Christian Lenges, International Flavors & Fragrances (IFF), Venture Director
  • Professorin Dr. Regina Palkovits, RWTH Aachen University, Lehrstuhl für Heterogene Katalyse und Technische Chemie sowie Forschungszentrum Jülich, Institut für Nachhaltige Wasserstoffwirtschaft
  • Thomas Patermann, Vorsitzender der Landesgruppe NRW des Verbandes kommunaler Unternehmen (Sparte Abfallwirtschaft und Stadtsauberkeit VKU/VKS), Vorstandsvorsitzender der Wirtschaftsbetriebe Duisburg AöR
  • Professor Dr. Ralf Pude, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Institut für Nutzpflanzenwissenschaften und Ressourcenschutz, Wissenschaftlicher Leiter Campus Klein-Altendorf
  • Professor Dr. Ulrich Schurr, Forschungszentrum Jülich, Institut für Bio- und Geowissenschaften und Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf; Bioeconomy Science Center und BioökonomieREVIER
  • Professorin Dr. Petra Schweizer-Ries, Hochschule Bochum, Integratives Institut Nachhaltige Entwicklung
  • Professorin Dr. Anna von Mikecz, Leibniz-Institut für umwelt­medizinische Forschung und Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Stellvertretende Vorsitzende NABU NRW