Zum Inhalt springen

Videos verfügbar: TH-Events zu Nachhaltigkeit in der Bildung

Für ein gutes Leben müssen wir nachhaltiger denken und handeln. Wie das machbar ist, erfahren Sie in drei Gesprächsrunden von „Bildungsbrücken OWL“.

Im Kontext der Landesgartenschau in Höxter fanden unter dem Titel „Höxter 2030+ Klima, Energie und Beruf“ zwei interessante Gesprächsformate statt:

Politik, Hochschule und Berufsbildung im Gespräch über Klima- und Zukunftsthemen

Michael Stickeln (Landrat des Kreises Höxter) und Petra Görtz (Standortleiterin des Berufskollegs Kreis Höxter) diskutierten am 6.5.2023 mit den TH OWL-Professoren Prof. Dr. Johannes Üpping (Energietechnik) und Prof. Dr. Boris Stemmer (Landschaftsplanung und Erholungsvorsorge) . Hauptorganisatorin war Dr. Annika Breternitz vom Bildungsbrücken-Team.

Inhaltlich ging es darum, was akademische Bildung und berufliche Ausbildung für die nachhaltige Entwicklung leisten kann und was notwendig ist, damit Transformation gelingt. Thematisiert wurden unter anderem:

  • die gelingende Energiewende und damit verbundene Zielkonflikte zwischen Klima- und Artenschutz,

  • Einflussmöglichkeiten der Politik in ländlichen Räumen wie dem Kreis Höxter,

  • das verständliche Interesse der jungen Generation an Nachhaltigkeitsthemen als Treiber der berufsschulischen und hochschulischen Entwicklung und

  • ihr Wunsch nach entsprechenden Ausbildungs- und Studienplätzen in der Region

Vertiefung mit Matthias Goeken (MdL) und einem Praxisprojekt von Studierenden

Am 24.9.2023 traf dieselbe Runde mit Moderator Michael Krakow erneut zusammen und diskutierte zusätzlich mit dem Landtagsabgeordneten Matthias Goeken. Die TH-Studierenden der Landschaftsarchitektur Mandy Roth, Daniel Bolinth und Lennart Wittpoth stellten zu Beginn der Veranstaltung eine während des Sommersemesters entwickelte Studie zu konkreten Umsetzungsmöglichkeiten und verschiedene Szenarien für die Energieversorgung vorg. Anschließend stellte Prof. Dr. Johannes Üpping anhand von Simulationen vor, welche Energieversorgungen sich durch die Szenarien für den Kreis Höxter ergeben.

In diesem Podium wurden als Gelingensbedingungen für nachhaltige Entwicklung zusätzlich mehr Flexibilität, Kooperation und Digitalisierung genannt. Gewünscht wurde z.B. mehr Durchlässigkeit zwischen beruflicher und akademischer Bildung, indem Module für Auszubildende von Fachschulen oder Hochschulen angeboten werden könnten.

Die Teilnehmer:innen waren sich einig, dass dem Kreis Höxter Transformationsprozesse bevorstehen, die neben Risiken auch viele Chancen beinhalten. Diese sollten gemeinsam ergriffen werden.

Online-Event: Nachhaltigkeit lehren und lernen

Ergänzend gab es im Format "Brückendialoge zur beruflichen Bildung" eine Online-Veranstaltung am 06.12.2023:

Im Impulsvortrag von Dr. Jennifer Krah (Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde) ging es unter anderem um konkrete Schlüsselkompetenzen für Lernende und methodisch-didaktische Zugänge für Lehrende sowie weitere Erfolgsfaktoren, um das Thema Nachhaltigkeit in der beruflichen und akademischen Bildung zu verankern.

Anschließend folgte eine Diskussion mit Petra Görtz (Berufskolleg Kreis Höxter) sowie mit der Auszubildenden für Industriekauffrau Maeve Hegenbart (Berufskolleg Kreis Höxter), dem ausgebildeten Einzelhandelskaufmann Nico Huneke (Berufskolleg Kreis Höxter) und dem Landschaftsarchitektur-Studenten Daniel Bolinth (TH OWL).

Hierbei wurden die Lernenden des Berufskollegs und Studierende als die Expert:innen für ihre Zukunft angesehen. Einig waren sich die Gruppe darin, dass die Perpspektiven und Bedürfnisse der Lernenden in den Gestaltungs- und Umsetzungsprozess der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) einbezogen werden müssen. Dies bedeutet auch, einem neuen bzw. erweiterten Rollenverständnis der Lehrtätigkeit an Hochschulen und Berufsschulen Raum zu geben und eine entsprechende Haltung einzunehmen. Die Technische Hochschule mit ihrem Fokus auf dem Praktischen ist per se ein geeigneter Ort des nachhaltigen Lernens, den es im Sinne der BNE weiter zu entwickeln gilt.

Diese und viele weitere wichtige Gedanken, wie die Gestaltung der Lehre, „regenerative learning“, Ganzheitlichkeit der nachhaltigen Entwicklung, Vernetzungsmöglichkeiten, Reflexion der eigenen Werte, wichtige Vorbildfunktion der Lehrenden oder die Warnung vor der 5 vor 12-Stimmung wurden in dieser Veranstaltung erörtert - moderiert von Dr. Annika Breternitz (TH OWL, Projekt Bildungsbrücken OWL).

Die drei Videos sind nun online verfügbar. Sie animieren zum Nachdenken und Reflektieren und nicht zuletzt dazu, gemeinsam zu Handeln – wir wünschen viel Inspiration:

Hintergründe

Für das InnoVET-Projekt „Bildungsbrücken OWL“, das durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und vom Bundesinstitut für Berufsbildung (bibb) begleitet wird, ist das Thema Nachhaltigkeit ein wichtiger Aspekt einer exzellenten beruflichen Bildung.