Rund 150 Teilnehmende haben virtuell den Weg in die PHOENIX CONTACT arena in Lemgo gefunden. Expertinnen und Experten aus der Branche konnten sich in vier Vorträgen über die geänderten Arbeitnehmerrechte und Unternehmerpflichten in der Fleischwirtschaft informieren. Außerdem hat das Fleischunternehmen Tönnies Lebensmittel GmbH & Co. KG exemplarisch seine Erkenntnisse aus einem Jahr Pandemiemanagement und daraus entstandene Corona-Schutzkonzepte für sein Personal vorgestellt – ergänzt durch die berufsgenossenschaftliche Sicht zum Infektionsschutz. Bei der abschließenden Podiumsdiskussion rund um aktuelle Fragen des Lebensmittelrechts haben Expertinnen und Experten aus den Bereichen Fleisch und Feinkost Rechtsfragen von Tagungsteilnehmenden aufgegriffen. „Es waren spannende und intensive Stunden“, sagt Moderator und Tagungsleiter Professor Dr. Matthias Upmann.
Im Rahmen der Tagung wurden auch der Internationale LAFF-Preis für die Jahre 2020 und 2021 verliehen. Im vergangenen Jahr ist die LAFF-Lebensmittelrechtstagung aufgrund der Corona-Beschränkungen kurzfristig ausgefallen. Preisträger für das Jahr 2020 ist Philipp Aßner, der kürzlich sein Bachelorstudium der Lebensmitteltechnologie mit dem Studienschwerpunkt Fleischtechnologie an der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe abgeschlossen hat. „Seine ausgezeichneten Fähigkeiten hat Phillip Aßner in seiner Abschlussarbeit ‚Qualitätsmerkmale von trocken- und vakuumgereiftem Roastbeef unter besonderer Berücksichtigung der Sensorik‘ unter Beweis gestellt: Seine Arbeit entstand in Kooperation mit einem dry-aged Beef herstellenden Betrieb wie von selbst“, lobte Laudator Prof. Dr. Matthias Upmann. Philipp Aßner arbeitete vor Beginn seines Studiums im elterlichen landwirtschaftlichen Mastbetrieb und leitete diesen auch zwischenzeitlich selbstständig.
Den Internationalen LAFF Award 2021 erhält Daniel Granitza, „ein Preisträger, der sich mit enormem Fleiß, Engagement und mit Zielstrebigkeit in seine heutige Position vorgearbeitet hat“, so Laudator Professor Dr.-Ing. Ralf Lautenschläger. Seine Ausbildung zum Fleischergesellen schloss er mit Jahresbestleistung der Fleischer-Innung des Kreises Kleve ab. Mit einem Weiterbildungsstipendium qualifizierte sich Daniel Granitza zum Fleischermeister, ehe er an der TH OWL sein Studium mit dem Schwerpunkt Fleischtechnologie aufnahm. 2018 erhielt das Deutschlandstipendium des Studienfonds OWL. Während seines Studiums arbeitete Daniel Granitza nicht nur als studentische Hilfskraft im Labor für Rohstoffkunde und im Labor für Fleischtechnologie, sondern absolvierte auch Praktika in verschiedenen fleischverarbeitenden Unternehmen.
Beide Preisträger erwartet nun die Teilnahme am einwöchigen Seminar „sausage and processed meats short course“ an der Iowa State University in Ames inklusive einer einwöchigen Fachexkursion durch nordamerikanische fleischverarbeitende Betriebe. Ob die Preisträger ihre Preise noch im Jahr 2021 antreten können, ist aber leider wegen der Pandemielage nicht absehbar. Der Lemgoer Arbeitskreis hat jedoch schon seinen Willen bekundet, auch andere Projekte der persönlichen Weiterbildung zu unterstützen.
Lemgoer Arbeitskreis Fleisch + Feinkost e.V.
Der Verein Lemgoer Arbeitskreis Fleisch + Feinkost (LAFF) wurde 1977 von Vertreterinnen und Vertretern des Fleischerhandwerks, der Fleischwarenindustrie, der Veterinärverwaltung und Professoren der Technischen Hochschule OWL, gegründet. Oberstes Ziel des Vereins ist es, das Studium der Lebensmitteltechnologie, insbesondere in der Fleischwaren-, Feinkost- und Konservenherstellung, an der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe zu fördern. Außerdem stellt der Verein Mittel für die anwendungsbezogene Forschung zur Verfügung und unterstützt Fortbildungsveranstaltungen, Tagungen und Vorträge.