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CollabDays 2024: So arbeitet man in der virtuellen Realität zusammen

Ein Lehrender schwebt als Hologramm in eine Vorlesung herein – und auf Knopfdruck wieder heraus. Laut Hochschulpräsident Professor Jürgen Krahl, der die Teilnehmenden der diesjährigen CollaborationDays per Videobotschaft begrüßte, waren das während seiner Studienzeit Träumereien. Dass aus der Fiktion von damals die Wirklichkeit von heute geworden ist, zeigte der Austausch unterschiedlicher Player aus dem Bereich der digitalen Zusammenarbeit während der Tagung im InnovationSPIN.

Neben Personen der Anbieter Telekom und Cisco waren zahlreiche Teilnehmende verschiedene Hochschulen in Lemgo mit dabei. Lena Fromann und Marko Jamelle, beide Cisco, berichteten von der WebexOne, die erst kürzlich in Fort Lauderdale stattgefunden hatte. Einmal mehr war der Einsatz von KI in den Cisco-Produkten Thema.

Das Unternehmen hat sich auf die Fahne geschrieben, die Schnittstelle zwischen Organisationen und Endkunden durch KI zu optimieren. Automatische Protokollierung, verkürzte Inhaltsangaben von Webex-Konferenzen, oder auch die Raumsteuerung per Gesichtserkennung wurden als Anwendungsbeispiele genannt.

Vor dem Hintergrund der zunehmenden Internationalisierung der TH OWL besonders spannend: Auch automatische Übersetzungen oder Zusammenfassungen in diversen Sprachen sollen bei der Nutzung von Webex künftig möglich sein. Mittlerweile unterstützt die von Cisco eingesetzte AI 120 Sprachen.

Michael Zgoll, Geschäftsführer der zgoll: GmbH, hielt einen Vortrag zum Thema Workspace-Design. Sein Ansatz: Hybridität ist nicht mehr zweidimensional, also mehr als „ein paar Teilnehmende zuhause, ein paar Teilnehmende im Konferenzraum.“ Zukünftig wird die virtuelle Realität in die Hybridität mit einbezogen werden, die Treffen finden also in einer Mixed Reality statt.

Besonderes Augenmerk legt Zgoll dabei auf die Art und Weise, wie ein Meeting für die Teilnehmenden visualisiert wird. Mit verschiedenen Kamerapositionen und Anzeigegeräten wie etwa Apples Vision Pro nehmen sich Teilnehmende innerhalb eines Raumes war. Die nonverbale Kommunikation wie Gestik, Mimik oder Körperhaltung könne dabei besser transportiert werden, erläuterte der Unternehmer.

Ein weiteres interessantes Angebot Zgolls ist die Programmierung digitaler Zwillinge von Räumen oder Gebäuden. Wegeleitsysteme, Anleitungen oder Infotafeln könnten in der Realität entfallen und werden nur noch in der Augmented Reality per Smart-Brille oder Smartphone eingeblendet. Das mache den Einsatz flexibler, schneller und einfacher mehrsprachig umsetzbar.

Viele von den Anbietern angesprochenen Themen auf den CollabDays klangen wie Zukunftsmusik. Wie und in welcher Form die Visionen im Hochschulumfeld umgesetzt werden können bleibt abzuwarten. Doch wie Professor Krahl in seiner Willkommensbotschaft herausstellte: Was heute noch nach Träumerei klingt, kann morgen schon Realität werden.

Und real umgesetzt wurde im Kontext digitale Zusammenarbeit und hybride Lehre schon einiges, wie Tanja Osterhagen und Yvonne Fischer vom Team Lehre und Lernen im S(kim) berichteten. Neben dem Einbau hochwertiger Deckenmikrofone in einem Hörsaal auf dem Innovation Campus Lemgo wurden mehrere Anwendungsszenarien vorgestellt, in denen hybride Lehre an der TH OWL schon jetzt und besonders zukünftig eine wichtige Rolle spielen wird.

Spannend wurde es, als die Teilnehmenden der CollabDays ihre größten Herausforderungen bei der Durchführung der digitalen Lehre mit per Lego Serious Play nachbauten und anschließend ihre Bauwerke diskutierten.

Ergänzt wurde dies durch einen Einblick in das Holografieprojekt, welches von Christine Austermann als Vertretung für Professor Dr. Korbinian von Blanckenburg aus dem Fachbereich Wirtschaftswissenschaften vorgestellt wurde.

Wieder einmal setzten die CollabDays und der Austausch der Fachleute wertvolle Impulse, die vielleicht schon bald in den Alltag der Studierenden und Mitarbeitenden an der TH OWL Einzug halten werden.