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„Der Dialog ist das Ziel“

Das CHE Centrum für Hochschulentwicklung und die Wochenzeitung „Die Zeit“ vergeben den Titel „Hochschulmanager:in des Jahres 2024“. In die Endrunde der Nominierten wählte die Jury diesmal fünf Frauen und einen Mann: Vier Personen leiten eine Universität, zwei eine Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Die Finalist:innen stammen von Einrichtungen in Bayern, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Sachsen. Eine dieser Personen ist TH-OWL-Präsident Professor Dr. Jürgen Krahl. Wer am Ende das Rennen macht, wird am 5. Dezember in Berlin verkündet.

Die Nominierten wurden in mehreren Stufen und einem mehrmonatigen Verfahren ermittelt. Über eine datengestützte Vorauswahl wurden Hochschulen identifiziert, die eine besonders starke positive Entwicklungsdynamik aufweisen. Im Rahmen der zweiten Auswahlstufe wurden 30 Hochschulleitungen zu ihrem Führungsverständnis befragt. Als weitere Perspektive flossen Stimmen von Kolleg:innen in der Leitung sowie von Hochschulratsvorsitzenden zur Führungsleistung ihrer Hochschulleitungen und zum Zusammenspiel im Team ein.

„Die diesjährigen Nominierten sind Führungspersönlichkeiten, die nicht nur auf die akademischen Herausforderungen der Gegenwart reagieren, sondern partizipativ und als Teamplayer ihre Hochschulen strategisch für die Zukunft ausrichten“, fasst Jury-Mitglied Frank Ziegele die Auswahl zusammen. „Besonders beeindruckt hat uns, wie die Nominierten das Thema Wissenschaftskommunikation auf unterschiedlichen Ebenen verankert und weiterentwickelt haben“, so der Geschäftsführer des CHE Centrum für Hochschulentwicklung. Auch der Hochschulrat der TH OWL ist am Erfolg des Managements nicht ganz unbeteiligt.

TH-OWL-Präsident Professor Dr. Jürgen Krahl sei ein „Mann der leisen Töne, der seiner Hochschule dient und im Hintergrund wirkt, während er mutige Reformen in der Organisation seiner Hochschule erfolgreich vorantreibt“, lobt die Jury. Aus ihrer Sicht stärke sein konsequenter Führungsansatz die TH OWL nachhaltig als Innovationsmotor der Region.

Unter der Leitung von Professor Krahl habe die TH OWL aus Sicht der Jury neue Maßstäbe in der interdisziplinären Zusammenarbeit und Lehre gesetzt. Ein herausragendes Beispiel sei der innovative, zweisprachige Studiengang „General Engineering“, der mehr als ein Dutzend MINT-Disziplinen vereine und den internationalen sowie praxisorientierten Ansatz der Hochschule stärke.

Professor Krahl engagiert sich auch für den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft, den er als zentrales Element seiner Präsidentschaft betrachtet. Bereits im ersten Amtsjahr gründete er das „Institut für Wissenschaftlichen Dialog“ (IWD), das Wissenschaftskommunikation als bidirektionalen Austausch versteht. „Monologisieren kann die Academia in Perfektion; unser Ziel ist der Dialog“, erklärte er.

Ein Beispiel für erfolgreichen Wissenstransfer ist das Forschungsprojekt MONOCAB, ein nachhaltiges Einschienenbahn-Fahrzeug, das unter Konsortialführung der TH OWL entwickelt wird. Veranstaltungen wie der Tag der offenen Tür und öffentliche Vorträge machen wissenschaftliche Errungenschaften für die Bevölkerung erlebbar. Krahls Engagement für nachhaltige Energiequellen zeige sich auch in seiner wissenschaftlichen Laufbahn: Seit 1990 forscht er zu Kraftstoffen und Emissionen und gilt als Gründungsmitglied der „Fuels Joint Research Group“. Als Vorsitzender der Fachkommission für Biokraftstoffe und Nachwachsende Rohstoffe der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. treibt er die Weiterentwicklung nachhaltiger Energiequellen voran.

Hintergrund: Die diesjährige Jury setzt sich aus namhaften Persönlichkeiten zusammen, darunter Professor Dr. Thomas F. Hofmann, Präsident der TU München, Professorin Dr. Anne Lequy, Hochschule Magdeburg-Stendal, und Dr. Norbert Sack, Gründer von Leadership Advisors for Academia. Die Auszeichnung wird seit 2008 verliehen und seit 2013 gemeinsam von „Die Zeit“ und CHE organisiert. Die weiteren Finalistinnen sind Professorin Dr. Tanja Brühl, Technische Universität Darmstadt, Professorin Dr. Gabriele Gien, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Professorin Dr. Susanne Menzel-Riedl, Universität Osnabrück, Professorin Dr. Dorit Schumann, Hochschule Trier, sowie Professorin Dr. Ursula M. Staudinger, Technische Universität Dresden.