Im Mittelpunkt stand dabei die Frage, welche substanziellen Vorteile sich für Unternehmen aus der tiefgreifenden Vernetzung von Daten innerhalb der Lebensmittel-Wertschöpfungskette ergeben. Darüber hinaus wurde erörtert, an welchen Stellen und auf welche Weise Technologie zur Schonung von Ressourcen und zur Steigerung der Effektivität eingesetzt werden kann, und wie sie die Fertigungsprozessketten von morgen prägt.
In Vorträgen, Workshops und bei der vernetzten Mittagspause in der Werkhalle der Future Food Factory OWL hatten die 70 Teilnehmenden aus Wirtschaft, Forschung und Gesellschaft Gelegenheit, sich mehr über die aktuellen Herausforderungen und Lösungsansätze in einer zunehmend digitalisierten Lebensmittelproduktion zu informieren.
Im Vordergrund stand dabei stets der Austausch zwischen Forschung und Unternehmen. „Der Fokustag smartFoodTechnologyOWL hat sich inzwischen zu einer wichtigen Veranstaltung etabliert, die die Vernetzung zwischen Forschung, Unternehmen und Gesellschaft für eine zukunftsfähige Lebensmitteltechnologie in den Mittelpunkt stellt“, resümiert Dr. Nele Jantz, Leiterin der Geschäftsstelle der Future Food Factory OWL.
Sie ergänzt: „Die Initiative smartFoodTechnologyOWL ist eine von den Instituten Life Science Technologies (ILT.NRW) und Institut für industrielle Informationstechnik (inIT) getriebene und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Partnerschaft, die anwendungsorientiere Forschung im Bereich Digitalisierung der Lebensmittelindustrie betreibt. Wir arbeiten dabei eng mit unseren Unternehmenspartnern zusammen, um nachhaltigen Lösungen zu entwickeln.“
Reinholt Schlechter von Schneider Electric berichtete in seinem Vortrag „Alles vernetzt? Chancen, Herausforderungen und Trends für die automatisierte Lebensmittelproduktion der Zukunft“ über die Möglichkeiten der Vernetzung in der Lebensmittelproduktion. Diese reicht inzwischen weit über die reine Anlagenüberwachung hinaus und kann inzwischen den Austausch von Daten zwischen ganzen Standorten umfassen.
Um den Informationsfluss innerhalb der Wertschöpfungskette ging es auch beim Vortrag „Der Digitale Produktpass als Enabler für neue Geschäftsmodelle – Automatisiertes Qualitätsmanagement in der Systemgastronomie“ von Philip Sehr, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für industrielle Informationstechnik (inIT) der TH OWL. Er zeigte am Beispiel eines Kaffeeroboters, wie Informationen über Produkt, Logistik und auch Maschinendaten entlang der Wertschöpfungskette vom Acker bis in die Tasse weitergetragen werden können.
Am Nachmittag hatten die Teilnehmenden Gelegenheit, sich in offenen Werkstätten zu unterschiedlichen Themen zu vernetzen und sich weiterzubilden. Neben einem Workshop über die sogenannte Asset Administration Shell als Standard für Digitale Zwillinge von Anja Moldehn, Leiterin des Centrum Industrial IT – CIIT e.V, konnten Teilnehmende bei „Von der Demonstrationsplattform zum Reallabor“ das Thema „Living Lab Future Food Factory OWL“ für Forschung und Industrie weiterdenken und gemeinsam Lösungen entwickeln.
Das thematische Spektrum wurde durch den Workshop „Auf dem Weg zur klimaneutralen Produktion“ der Food Processing Initiative e.V. abgerundet. Leiter Norbert Reichl unterstrich dabei die zentrale Bedeutung des Schlagworts „klimaneutrale Produktion“ in der Ernährungswirtschaft und wies auf die damit verbundenen Transferfragen hin, für die es dringende Lösungen zu finden gilt.
Bei einem anschließenden Rundgang durch die neuen Technika für Back- und Süßwaren sowie proteinbasierte Lebensmittel konnten die Teilnehmenden Einblicke in innovative Forschungs- und Transferthemen der TH OWL gewinnen. Im weiteren Get together ergab sich ein interaktiver Austausch rund um den Themenkreis der Lebensmitteltechnologie der Zukunft.