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Internationaler Bachelorstudiengang General Engineering in Berlin vorgestellt

Bereits jetzt freut sich die TH OWL über rund 13 Prozent internationale Studierende, die ihren Weg an die Hochschule und damit nach OWL finden. Mit dem Bachelorstudiengang General Engineering hat sich die Hochschule auf den Weg gemacht, insbesondere die technischen Studiengänge für noch mehr jungen Menschen aus aller Welt zu erschließen. Durch eine begleitende Sprachausbildung und ein Praxissemester erfolgt die Vernetzung nicht nur mit den Kommiliton:innen im Studium. Ziel ist eine echte Identifikation mit der Region und damit die langfristige Qualifizierung und Gewinnung von internationalen Fachkräften auch für den ländlichen Raum.

Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), Anette Kramme, begrüßte gemeinsam mit dem lippischen Bundestagsabgeordneten Jürgen Berghahn auf dessen Einladung den TH-OWL-Präsidenten Professor Dr. Jürgen Krahl sowie die Vizepräsidentin für Bildung und Nachhaltigkeit, Professorin Dr. Yvonne-Christin Knepper-Bartel, in Berlin, um mehr über den innovativen Ansatz der Gewinnung internationaler Fachkräfte zu erfahren.

Bildungsmigration als Schlüssel zur Fachkräftegewinnung

„Im Bereich der Bildungsmigration liegen im Vergleich zu anderen Ländern noch große Potentiale zur Gewinnung von Fachkräften“, so Kramme. „Die vergleichsweise geringen Studiengebühren machen Deutschland zu einem attraktiven Studienort, doch es muss sichergestellt werden, dass die jungen Menschen nach ihrem Studium für den Wirtschaftsstandort Deutschland gewonnen werden.“

Im Bereich MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) wird nicht nur ein hoher Fachkräftebedarf prognostiziert, es gehen auch nachweislich deutschlandweit die Zahlen der Studierenden in den Fächergruppen des Ingenieurwesens zurück. „Gerade diese Lücke schließt der Bachelorstudiengang General Engineering“, führt Professor Krahl aus, „denn die Studierenden dieses Studiengangs beginnen zunächst mit zwei auf Englisch angebotenen gemeinsamen Grundlagensemestern, um sich im dritten Semester für die Studienrichtung zu entscheiden. Nach dem sich anschließenden Praxissemester wird das Fachstudium gemeinsam mit den Studierenden der klassischen Ingenieursstudiengänge in deutscher Sprache fortgesetzt.“ Das Konzept zielt zusammenfassend darauf ab, die Entscheidung über die fachliche Vertiefung nicht schon zu Studienbeginn treffen zu müssen, internationalen Studierenden den Studieneinstieg auf Englisch zu erleichtern, sie jedoch gleichzeitig mit Deutsch zu qualifizieren und eine Vernetzung mit der regionalen Wirtschaft herzustellen.

Größtmögliche Flexibilität und Praxisnähe

„Für das Praxissemester stehen wir schon jetzt im Kontakt mit verschiedenen interessierten Unternehmen“, weiß die Vizepräsidentin Knepper-Bartel zu ergänzen. „In diesem Studienkonzept erfüllt diese Phase verschiedene Funktionen: Es dient der praktischen Qualifikation, aber ebenso der Verbesserung der Sprachkompetenzen im außerhochschulischen Umfeld sowie der Steigerung der Identifikation der Studierenden mit der Region und dem Wirtschaftsstandort. 

Anette Kramme und Jürgen Berghahn begrüßten den Pilotstudiengang der TH OWL. „Es freut mich sehr, hier einen höchst innovativen Ansatz zur Gewinnung von Fachkräften zu sehen, der bisher in NRW einmalig ist und der nach erfolgreicher Pilotierung Transferpotenzial über NRW hinaus hat“, so Berghahn.

Einigkeit herrschte darüber, dass die Frage der Einwanderung ein komplexes Thema ist, das je nach Schwerpunktsetzung, die Einbindung unterschiedlicher Akteure und Ministerien erfordert. Aus Perspektive des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales stellt die berufliche Begleitung eine wesentliche Facette da. Anknüpfungspunkte dazu sind im Konzept des Studiengangs General Engineering durch die Praxissemester gegeben. Offen ist, in welcher Weise eine Förderung aus dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales erfolgen kann. „Wir sind hierzu noch im Gespräch und ich werde mich für diesen Studiengang weiterhin in Berlin auch im Innenministerium einsetzen“, fasst Jürgen Berghahn den Termin im BMAS zusammen.

„Unsere Wirtschaft braucht dringend gut ausgebildete Fachkräfte, insbesondere in den MINT-Berufen. Dieses Studienprogramm könnte einen wertvollen Beitrag in unserer Region leisten, um den Fachkräftemangel nachhaltig zu bekämpfen. Ich drücke dem Projekt fest die Daumen und freue mich auf die positiven Entwicklungen, die uns erwarten!“, so der lippische Abgeordnete Berghahn abschließend.