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„Kanye in Bayreuth“: Ein Win-Win Projekt

Studierende des Fachbereichs Medienproduktion der TH OWL haben in Zusammenarbeit mit der Hamburger Band Kettcar das Musikvideo zum Song „Kanye in Bayreuth“ realisiert. Bereits 2017 entstand eine erfolgreiche Kooperation mit der Band für das Video zu „Sommer '89 (Er schnitt Löcher in den Zaun)“.

Der Song „Kanye in Bayreuth“ aus dem im April 2024 veröffentlichten Album „Gute Laune ungerecht verteilt“ thematisiert das moralische Dilemma der Trennung von Werk und Autor.

Das Video entstand unter der Leitung von Professor Georgij Pestov im Kurs Kinematographie. Die Regie übernahm Benjamin Reder, der als Studierender der TH OWL betont, wie viel ihm das Projekt bedeutet: „Dieses Musikvideo war von Anfang an ein besonderes Projekt. Ein großes Musikvideo für eine große Band! Ich bin selbst Musiker und deshalb liegt es mir am Herzen, diesem starken Song ‚Kanye in Bayreuth‘ mit einem kraftvollen Musikvideo Ausdruck zu verleihen. Unsere Crew hat sich bis zum Ende vielen kreativen Herausforderungen gestellt und wir sind jetzt sehr stolz auf das, was wir geschaffen haben.“

Für Reder und sein Team war die Zusammenarbeit mit Kettcar berufliche Herausforderung und eine einmalige Chance zugleich: „Ich denke, wir haben alle viel durch dieses Projekt gelernt. Es ist auch echt was Besonderes, mit bekannten deutschen Künstlern zu drehen. Das passiert ja auch nicht alle Tage.“

Der Song, erläutert Marcus Wiebusch, Sänger und Texter der Band, beleuchte moralische Konflikte, die sich aus der Trennung von Werk und Autor:in ergeben: „Was machen wir mit großer Kunst von moralisch problematischen Menschen? Warum gehen wir zum Beispiel mit dem Werk eines rechtsextremen Künstlers sanfter um und verurteilen dagegen das eines pädophilen, dessen Songs wir eh nicht so gerne mögen? [...] Moral ist in dem Kontext eben nicht objektiv. Die beiden Welten clashen miteinander. Und was dann? Der Song ‚Kanye in Bayreuth‘ hat keine Antwort auf diese Frage. Er versucht nur die Ambiguität, die dieses Thema umweht, einzufangen.“

Das entstandene Video visualisiert diese Ambivalenz in surrealen Szenen und durch eine eindringliche Performance.

Die wiederholte Zusammenarbeit zwischen der TH OWL und der Grand Hotel van Cleef Musik GmbH, die auch Kettcar vertritt, war für beide Seiten ein Gewinn. Georgij Pestov ist begeistert: „Für mich als betreuenden Professor am Fachbereich Medienproduktion ist es ein großartiges Gefühl, meinen Studierenden die Möglichkeit zu geben, im Bereich der Musikvideokunst erfolgreiche Produktionen mit so großen Künstlern wie der Band Kettcar zu ermöglichen.“

Das fertige Musikvideo zu „Kanye in Bayreuth“ ist seit kurzem auf YouTube verfügbar und setzt den Song visuell eindrucksvoll in Szene. Studierende, Lehrende und die Band Kettcar können stolz auf das Ergebnis sein.