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Mit Unterstützung Sorgen vertreiben und ein klares Ziel vor Augen

Unseren aufmerksamen Leser:innen ist es sicher nicht entgangen: Anfang des Jahres haben wir mit einer kleinen Serie zum Thema Stipendien begonnen. In der aktuellen Folge stellen wir den Architekturstudenten Ole Feldmann vor.

Der gebürtige Bielefelder hatte nach der Schule eine Ausbildung zum Zimmermann in Gütersloh erfolgreich absolviert und Ostwestfalen im Anschluss für das Architekturstudium eine Zeitlang den Rücken gekehrt.

„Meinen Bachelor habe ich in Frankfurt gemacht“, schildert der heute 33-Jährige seinen Werdegang. Durch seine beiden Abschlüsse fiel es ihm leicht, im Rhein-Main-Gebiet beruflich Fuß zu fassen.

„Das Bautechnische und das Gestalterische liegen mir“, berichtet Ole Feldmann. Daher wollte er seine Karriere eben auf ein noch breiteres Fundament stellen – und aus familiären Gründen zurück in die alte Heimat kommen. So fiel die Entscheidung, in Detmold den Master in Architektur aufzusatteln.

„Das Studium gefällt mir sehr gut. Ich habe überlegt, wo es hingehen soll und mich bewusst für die TH OWL entschieden.“ Die richtige Wahl, wie Ole Feldmann sagt. Speziell das Interdisziplinäre auf dem Kreativ Campus Detmold gefalle ihm sehr.

Als Zimmermannsgeselle hat der Masterstudent natürlich einen ganz besonderen Bezug zum Baustoff Holz. „Der wird immer wichtiger. Nur muss das Bauen mit Holz in Deutschland erst mal richtig ankommen und verstanden werden“, bilanziert Ole Feldmann. In anderen Ländern sei man bereits weiter, dort sei die Holzständerbauweise teilweise Standard und den Köpfen deutlich etablierter.

Überhaupt stecke im Baubereich eine Menge Nachhaltigkeits- und CO2-Einsparpotenzial. Daher sei das auf dem Campus Detmold geplante Zentrum für Nachhaltiges Digitales Bauen (ZNDB) auch ein sehr spannendes Projekt.

Dass sich Ole Feldmann, wie oben erwähnt, für ein Studium in der alten Heimat entschieden hat, dafür hatte er einen guten Grund. Genaugenommen mehr als einen, denn er und seine Partnerin sind inzwischen zweifache Eltern.

Familie und Studium unter einen Hut zu bringen, kann schon eine Herausforderung sein. Doch Familie, Studium und ein Job – das ist schon ein anderes Kaliber. Daher ist Ole Feldmann froh, ein Deutschlandstipendium vom Studienfonds OWL zu bekommen, einer gemeinsamen Stiftung der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe, der Uni Bielefeld, der Hochschule Bielefeld, der Hochschule für Musik Detmold und der Uni Paderborn.

Das Deutschlandstipendium setzt sich einerseits aus privaten Mitteln, die der Studienfonds von Unternehmen, Stiftungen, Vereinen und Privatpersonen als Spenden einwirbt zusammen, andererseits aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.

Monatlich erhält Ole Feldmann 300 Euro, die eine Hälfte aus Bundesmitteln, die andere aus Spenden eines individuellen Förderers. „In meinem Fall ist das die Firma Schüco International. Das Stipendium ist aber viel mehr als diese 300 Euro. Es gibt Vorträge, Exkursionen oder Workshops und bietet Einblicke in Unternehmen. Das ist alles super strukturiert.“

Eine Mail des Dekanats machte den Masterstudenten auf die unterschiedlichen Fördermöglichkeiten und Stipendienangebote aufmerksam. „Um das Deutschlandstipendium beworben habe ich mich mit einem Motivationsschreiben, Lebenslauf und Leistungsnachweisen. Ich bin froh, dass ich diese finanzielle Unterstützung habe. Durch die Kinder habe ich weniger Möglichkeiten, nebenher arbeiten zu gehen und hatte Sorgen, ob ich überhaupt zu Ende studieren kann.“ Die Gewissheit, dass monatlich eine Gewisse Summe reinkommt, wirke sehr beruhigend.

Die Entscheidung, nach der handwerklichen Ausbildung, dem Bachelorabschluss und dem Einstieg in die Arbeitswelt erneut die (Hoch-)Schulbank zu drücken, habe schon einen deutlichen finanziellen Einschnitt bedeutet, gibt Ole Feldmann zu bedenken. „Das war echt hartes Brot“, sagt er. Doch die Aussicht auf den Master sei eine gute Motivation. Und wenn alles gut läuft, hat Ole Feldmann seine Urkunde nächstes Jahr im Sommer in der Tasche. Er hofft, bis dahin das Stipendium noch weiter zu erhalten. Mit den entsprechenden Leistungsnachweisen sollte dies aber kein Problem sein.