Der gebürtige Hildesheimer bringt umfassende Erfahrung aus Wissenschaft und Praxis mit. Sein Weg in die Psychologie begann 2006 an der Universität Trier im schönen Moseltal in Rheinland-Pfalz, wo er Psychologie mit Nebenfach Philosophie studierte. 2010 schloss er das Studium mit dem Diplom ab, ein Auslandssemester führte ihn zuvor an die renommierte New York University. 2014 promovierte er in Trier zum Thema „Evaluative Conditioning at Age 39: Conceptual Challenges and Future Directions“.
Nach Stationen als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Akademischer Rat auf Zeit an der Uni Trier sowie einer Tätigkeit als Psychologe in der Universitätsklinik für psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Mühlenkreiskliniken in Lübbecke folgt nun der nächste Schritt: die Professur an der TH OWL in Lemgo.
Bereits im Sommersemester 2024 sowie im Wintersemester 2024/2025 war Dr. Halbeisen als Lehrbeauftragter hier tätig und ist daher mit dem Team und den Strukturen der TH OWL ein wenig vertraut. „Die Hochschule genießt einen hervorragenden Ruf, den ich aus meiner Erfahrung als Lehrbeauftragter nur bestätigen kann: Das Team ist ausgesprochen freundlich und engagiert, von den Forschungsinteressen sehr breit und für mich anschlussfähig aufgestellt. Die Studierenden sind motiviert, und der Betreuungsschlüssel ist ganz hervorragend – aus meiner eigenen Studienzeit bin ich teils anderes gewohnt. Da war es für mich als ‚Beute-Lipper‘ nur folgerichtig, mich auf die ausgeschriebene Professur für Methodenlehre und Sozialpsychologie zu bewerben. Diese Fächer einmal hauptamtlich vertreten zu können, ist ein langgehegter Wunsch, und die TH OWL bietet hier optimale Voraussetzungen, angewandte Forschung und Lehre zu verknüpfen“, unterstreicht er.
In der Lehre wird Dr. Halbeisen künftig die Bereiche Sozialpsychologie sowie Statistik und Forschungsmethoden vertreten. Gerade letztere sind, wie er selbst sagt, nicht immer die beliebtesten Fächer. Umso mehr sei es ihm ein Anliegen, seine Studierenden für diese Themen zu begeistern: „Ich möchte vermitteln, dass psychologische Methoden und Statistik keine trockenen Pflichtübungen sind, sondern echte Werkzeuge für die spätere Berufspraxis.“ Ziel sei es, eine hohe empirische Methodenkompetenz zu fördern – ein zentrales Alleinstellungsmerkmal für künftige Wirtschaftspsycholog:innen.
Dr. Halbeisen verfolgt in der Lehre einen forschungsnahen Ansatz: Studierende sollen eigene Fragen entwickeln, diese empirisch bearbeiten und dabei alle Schritte – von der Erhebung bis zur Auswertung von Daten – selbst durchlaufen. Für ihn steht fest: „Am besten lernt man, indem man selbst aktiv wird.“
Auch in der Forschung bringt der 38-Jährige klare Schwerpunkte mit. Sein Interesse gilt insbesondere der sozialen Kognition, also der Art und Weise, wie Menschen ihre Wirklichkeit interpretieren und wie Erfahrungen, Stereotype oder Ziele unser Erleben und Verhalten beeinflussen. Dabei legt er einen besonderen Fokus auf digitale Kontexte: „Wir kommunizieren und handeln zunehmend digital. Mich interessiert, wie sich klassische Prozesse sozialer Kognition in diesen neuen Umgebungen verändern. Was löst etwa Stress in einem Onlinemeeting aus – und was kann ihn reduzieren? Oder: Was macht einen KI-Chatbot glaubwürdig?“ Fragen wie diese sollen künftig auch in Forschungsprojekten an der TH OWL behandelt werden.
Die Verbindung von Theorie und Praxis ist für Dr. Halbeisen nicht nur in der Lehre wichtig, sondern auch in der Kooperation mit Partner:innen aus der Wirtschaft: „Praxispartner helfen, den Blick zu weiten, neue Impulse zu erhalten und Forschungsergebnisse anwendungsorientiert umzusetzen.“ Gleichzeitig biete die Zusammenarbeit Studierenden wertvolle Einblicke und ermögliche es, Fähigkeiten wie Kompromissfindung und klare Kommunikation weiterzuentwickeln.
Wenn er nicht an neuen Lehrkonzepten oder Forschungsprojekten arbeitet, verbringt Dr. Halbeisen seine Freizeit gern draußen: „Sind Weide- und Paddockpflege, Renovieren oder Heimwerken eigentlich Hobbys? Bei mir nehmen sie zumindest einen großen Teil der Zeit ein.“ Auch das Mountainbike steht bei Dr. Halbeisen bereit, um ab und zu abseits des akademischen Alltags für Ausgleich zu sorgen.
Mit Dr. Georg Halbeisen gewinnt die TH OWL einen engagierten und praxisnah arbeitenden Wissenschaftler, der sich auf die enge Verzahnung von Forschung, Lehre und Anwendung spezialisiert hat – und der bereits jetzt in der Region und an der Hochschule angekommen ist.
Schon gewusst? Die TH OWL unterstützt neue Professor:innen gezielt bei ihrem Einstieg. Interessierte wenden sich bitte an Sonja Heißenberg unter: welcomeprofs@th-owl.de