Die Grüne Woche lockt jedes Jahr rund 300.000 Besucher:innen nach Berlin. Unter dem Motto: „Entdecke die Vielfalt“ präsentierte das Land NRW auf 1.200 Quadratmetern unter anderem regionale Produkte, ländliche Räume, Landwirtschaft und Naturerlebnisse. Vertreten waren auch das Institute for Life Science Technologies (ILT.NRW) und die Future Food Factory OWL mit einem eigenen Messeauftritt.
Am traditionellen NRW-Abend konnten sich Verteter:innen aus Forschung, Wirtschaft und Politik, darunter NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst, NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen oder Paul Ziemiak, Generalsekretär des CDU-Landesverbandes Nordrhein-Westfalen, von den Qualitäten der TH OWL überzeugen.
Hendrik Wüst hatte für seinen Besuch in Berlin eigens eine Einladung zum Weltwirtschaftsforum in Davos abgesagt, schließlich ist NRW das drittwichtigste Agrarland in Deutschland. In seiner Rede betonte er, dass die Versorgung mit Lebensmitteln zwar als Selbstverständlichkeit wahrgenommen werde, diese aber keine Selbstverständlichkeit sei und ihre Bedeutung wichtiger denn je. Dem schloss sich Silke Gorißen an und dankte allen die sich tagtäglich dafür einsetzen.
Bei beiden für reges Interesse sorgte am TH-OWL-Stand die Lebensmittel-3D-Drucktechnologie. „Mit dem 3D-Drucker können wir Lebensmittel unter anderem ansprechend gestalten, zum Beispiel verarbeitete Insekten, sodass die Akzeptanz der Verbraucher:innen steigt und wir so Möglichkeiten für alternative Proteinquellen bieten“, erläuterte Sebastian Wittland, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Start-Up-Coach an der TH OWL.
Doktorand Wittland konnte darüber hinaus über seine eigene Promotion zum Einsatz von Allulose in Backwaren berichten: „Allulose, ein natürlicher Zucker mit geringem Kaloriengehalt (0,8 kJ/g), hat das Potenzial, die Frischhaltung von Backwaren zu verbessern und zeigt vielfältige, bisher noch nicht ausreichend erforschte, technofunktionelle Eigenschaften. Derzeit ist Allulose ausschließlich für die Zuckersubstitution vorgesehen.“
Weitere Highlights waren die Präsentationen der Forschungsaktivitäten beim Ausstellerforum, beim Transfertalk oder beim Außenreport der NRW-Halle. Die Messegäste erfreuten sich an der Tombola, bei der es innovative und nachhaltige Produkte von Food-Start-Ups der Campus Foundery zu gewinnen gab, darunter Produkte von „Fairmischt“, „Cascaritas“ und „Happea Meat“.
Nicht zuletzt förderte die Messe auch die Begegnung mit jungen Menschen, die sich für ein Studium interessieren. Mandy Isabel Meyer, wissenschaftliche Mitarbeiterin am ILT.NRW, berichtete über die Perspektiven, welche die TH OWL im Bereich Life Science Technologies bietet: „Die Möglichkeiten im Studium sind vielseitig. Neben den vielseitigen Jobangeboten ist es auch machbar, eigene Ideen umsetzen, ein Start-Up zu gründen oder in der Forschung tätig zu sein und so die Chance zu haben, die zukünftige Lebensmittelproduktion mitzugestalten.“
Carsten Langohr und Professor Dr. Burkhard Wrenger zeigten den Besucher:innen mit ihrem Feldroboter die Funktionsweise von Unkrautbeseitigung ohne Chemie. Aus Sicht von Professor Wrenger ist die nachhaltige Produktion im Agrarsektor die Grundlage für exzellente Lebensmittel, wie sie am Stand der Genussregion Ostwestfalen-Lippe gezeigt wurden: „Mechanische Unkrautbeseitigung leistet dazu einen Beitrag.“ Die Gäste konnten live beobachten, wie der Rechner mit Hilfe einer Kamera das Unkraut erkennt und die Positionen markiert, an denen es zu entfernen ist.