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Summer School: Masterstudierende des Umweltingenieurwesens in Sri Lanka

Für die drei Studierenden Anna Ostermann, Artur Rode und Anna Mues des Masterstudiengangs „Umweltingenieurwesen und Modellierung“ am Sustainable Campus Höxter ging es diesen Sommer für zwei Wochen nach Südasien. Im Rahmen des von der EU geförderten Erasmus+-Projektes „CCWater“ (Graduates for Climate Change adapted water management) hatten sie die Möglichkeit während einer Summer School in Sri Lanka an Vorlesungen teilzunehmen, sich mit anderen Studierenden und Professor:innen aus den Partnerländern auszutauschen sowie an den Exkursionen auf dem Inselstaat im Indischen Ozean teilzunehmen.

Das Projekt „CCWater“ beschäftigt sich mit der Entwicklung von Lehrmodulen vor dem Hintergrund der Klimaveränderung und den Auswirkungen auf die Wasserwirtschaft zwischen Hochschulen aus drei Partnerländern in Asien (Sri Lanka, China, Monglei) und drei Programmländern in Europa (Norwegen, Polen und Deutschland). Die beteiligten Hochschulen haben sich zum Ziel gesetzt, die Klimaresilienz und Nachhaltigkeit von Wasserressourcen und -infrastruktur in den Partnerländern zu verbessern sowie die wasserbezogene Hochschulausbildung im Hinblick auf Fragen des Klimawandels zu modernisieren.

In Sri Lanka stand insbesondere die Modernisierung der Hochschulbildung im Vordergrund, da die neu entwickelten und überarbeiteten Kurse im Rahmen der Summer School erstmals präsentiert und evaluiert wurden. Vor Ort kamen Studierende aus sechs verschiedenen Ländern zusammen. Bachelor- und Master-Studierende aus Norwegen, Polen, Deutschland, China, der Mongolei und Sri Lanka waren vertreten. Die Studienschwerpunkte waren breit gefächert und erstreckten sich von Bauingenieurwesen über Umweltingenieurwesen und Landschaftsarchitektur bis hin zu Wirtschaftswissenschaften.

Einige der Studierenden trafen sich zum ersten Mal in Colombo und konnten bei einem Tempelbesuch die Kultur Sri Lankas hautnah erleben. Anschließend ging es zur Begrüßung auf den Altair Tower in Colombo wo sie  die Aussicht und einen Mittagssnack genießen konnten.

Danach ging es mit dem Bus nach Kandy, wo für die kommenden zwei Wochen die Vorlesungen, Gruppenarbeiten und Ausflüge stattfanden. Die Vorlesungen deckten ein breites Themenspektrum ab, wie zum Beispiel eine Einführung in das Themenfeld Big Data, Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserressourcen, städtisches Regenwasser und seine Folgen, in-situ optische Sensoren zur Überwachung der Wasserqualität und vieles mehr.

Darüber hinaus wurde viel in gemischten Gruppen gearbeitet, was den Studierenden die Möglichkeit gab, sich über die unterschiedlichen Hintergründe der Vorgehensweisen, Regelungen und Ansätze in ihren Ländern auszutauschen. So wurde zum Beispiel ein Hackathon durchgeführt, bei dem sechs Gruppen ein Problem im Zusammenhang mit Wasser untersuchen und Lösungsvorschläge finden mussten.

Daneben wurden viele Orte besichtigt, unter anderem die Ingenieurfakultät der Universität Peradeniya inklusive der Wasserlabore, die Wasseraufbereitungsanlage in Katugastota, der Kandy-Lake, das Mahaweli River Online Data Management and Control Centre in Polgolla, verschiedene Dämme und Wehre sowie die Kläranlage in Gannoruwa.

Am Wochenende wurde ein touristisches Programm organisiert, bei dem ein traditionelles Dorf in Egodawewa, ein See und das „achte Weltwunder“ Pidurangala besichtigt wurden. Am nächsten Tag ging es in die Berge nach Nuwara Eliya („Little England“), zu einer Teefabrik sowie zum Ramboda-Wasserfall.

„Es war sehr interessant zu sehen, in welchen Bereichen sich die Vorgehensweisen in Sri Lanka und Deutschland ähneln beziehungsweise unterscheiden. Zum Beispiel wird dem Trinkwasser in Deutschland circa 0,1 bis 0,3 mg/l Chlor zugesetzt, um es vor Verunreinigungen während des Transports zu schützen. In Sri Lanka werden an dieser Stelle 0,8 mg/l zugesetzt“, berichtet Studentin Anna Mues. "Insgesamt konnten wir in diesen zwei Wochen viele Erfahrungen sammeln, unsere Englischkenntnisse vor allem im Bereich Wasser und Klimawandel verbessern und durch die Gruppenarbeiten sowie den sozialen Kontakt mit den anderen Studierenden Kontakte knüpfen und andere Kulturen kennenlernen. Außerdem haben wir einen authentischen Eindruck von Sri Lanka und den Herausforderungen eines Entwicklungslandes bekommen. Das gibt uns eine ganz andere Motivation für unser Studium, da wir nun auch solche Herausforderungen und Probleme kennen und Lösungen dafür finden müssen. Alles in allem haben wir viel erlebt und sind sehr dankbar, dass wir diese Erfahrungen machen durften!“