Holzbearbeitungsmaschinen und -Technologien

Das Labor befasst sich mit den Fertigungsprozessen, Produktionseinrichtungen und Organisationsabläufen in Produktionsbetrieben der Holz- und Möbelindustrie. Aufgrund der täglichen Beschäftigung mit dem nachwachsenden Roh- und Werkstoff Holz hat das Thema Nachhaltigkeit einen besonders hohen Stellenwert. Das Labor wird von Herrn Prof. Dr.-Ing. Adrian Riegel geleitet. Adrian Riegel ist der Beauftragte des Studienganges Holztechnik, er lehrt lehrt in den  Masterstudiengängen Wirtschaftsingenieurwesen der Holzindustrie sowie Produktion und Management, als auch darüber hinaus im Bachelorstudiengang Holztechnik.

Aktuelles aus der Holztechnik finden Sie unter Instagram Holztechnik TH OWL.
Viel Spaß beim Stöbern, bei Fragen zögern Sie nicht, uns anzusprechen!

Laborleitung:

Prof. Dr.-Ing. Arian Riegel
+49 5261 702 5588
adrian.riegel(at)th-owl.de
Raum: 1.054
Postadresse:
Technische Hochschule Ostwestfalen Lippe
Fachbereich 7 Produktions- und Holztechnik
Campusallee 12
32657 Lemgo

Weitere Aufgabenbereiche:
 

All Team Members 

Nach Abitur und Wehrdienst als Zeichner im Stab entschied sich Prof. Dr.-Ing. Adrian Riegel sofort das Studium des Maschinenbaus in Karlsruhe aufzunehmen. Das Fach lag im definitiv; er wurde mehrfach ausgezeichnet. Eine Promotion lag nahe. Nach einer persönlichen Stellungssuche im wiedervereinten Deutschland entschied er sich schließlich für Braunschweig. Die Promotion wurde an der TU Dresden beendet.

Als Allgemeiner Maschinenbauer hatte sowohl am Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik der TU Brauschweig, wie bei der Leitner AG in Sterzing und bei Boehringer Werkzeugmaschinen in Göppingen viele Möglichkeiten sich in diverse Themen einzuarbeiten, bevor er 2002 nach Lemgo berufen wurde:

• Holzbearbeitungsmaschinen / Werkzeugmaschinen
• Fertigungstechnik Holz und Verbundwerkstoffe / Metall
• Fördertechnik / Automatisierungstechnik
• Qualitätssicherung / –management
• IT / Programmierung
• Produktentwicklung / Projektmanagement

Auch privat treibt ihn als Maschinenbauer neben dem „Friluftsliv“ mit unterschiedlichsten Fortbewegungsmitteln die Weiterentwicklung eben dieser an. So hat er u.a. in seiner Freizeit:

• Rettungsmittel für Klettern und Höhlenforschen
• Paddel- und Segelboote, Besegelungen für Paddelboote
• Fahrräder
• Pack- und Spaßschlitten

entworfen, konstruiert, gebaut und natürlich selbst getestet. Die so angewandte Hydro- und Aerodynamik begeistert ihn noch immer.

Er ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Er lebt mit seiner Frau in Lemgo.

Das Lehrangebot des Labores ist breit gefächert:

• Fertigungstechnologien
• Holzbearbeitungsmaschinen
• Qualitätssicherung und –management
• CNC-Technik und Fabrikautomatisierung
• Betriebs- und Energietechnik
• Strömungstechnik
• Maschinen- und Vorrichtungsbau
• Projektmanagement

In den Bachelor- wie der Masterstudiengängen werden diverse Fächer angeboten (s. Modulhandbücher). Die in den Vorlesungen dargebotenen Inhalte werden im modern ausgestatteten Labor durch Praktika und Übungen vertieft. Neben den klassischen Unterrichtsmethoden kommen auch Projektarbeiten, Rollenspiele, Ausarbeitung, durch Laborpräsentationen unterstützte Selbstlerneinheiten usw. zur Anwendung. Prof. erhielt 2010 für letzteres den Lehrpreis der Hochschule.

Unterstützt wird das Studium durch fakultative Projekte, bei denen die Inhalte an konkreten Beispielen im Zusammenhang interdisziplinär vertieft werden.

Weiter werden regelmäßig in der vorlesungsfreien Zeit Exkursionen angeboten. Bei längeren Exkursionen kommt neben dem Fachlichen auch das Kulturelle wie Sportliche (im Sinne des Outdoor-Trainings) nicht zu kurz.

Das Labor hat mit Kollegen und weiteren Unterstützern bislang zwei internationale Summer Schools in Lemgo bzw. in der Region angeboten. Eine weitere wurde in Pordenone durchgeführt.

Im Überblick beschäftigt Prof. Dr.-Ing Adrian Riegel sich mit folgenden Themen in seinem Berufungsgebiet Holzbearbeitungsmaschinen und Fertigungstechnologien:

• Prozessqualifikation und –optimierung in der Fertigung
• Automatisierung und Optimierung von Fertigungsanlagen
• Produktspezifikation und –verifikation

Nach seiner Berufung war er über Jahre in der Drittmittel-Forschung stark engagiert. Einige Projekte und Mitarbeiter, ein paar Doktoranden und etliche eingeworbene Fördermittel sind die Bilanz. Nachdem die Personalgewinnung und –führung in Forschungsprojekten zunehmend schwieriger wurde, stellte er nach seinem Forschungssemester in Brno CZ die Art, wie Forschung seinem Labor betrieben wird, um. Drittmittel und -mitarbeiter haben für ihn an Bedeutung verloren. Die Forschung und Weiterentwicklung der Themen geschieht heute vorwiegend durch studentische Belegarbeiten und in Eigenleistung.

Weiter betreibt er intensive Studien im Bereich der Didaktik, vorwiegend über Projekte und Ansätze des Outdoor-Trainings bzw. Friluftsliv, wie es z.B. in der Personalentwicklung eingesetzt wird und an Bedeutung gewinnt (s.a. Lehre). Es ist ein sehr guter Ansatz, die Nachteile in der Persönlichkeitsentwicklung durch Over-Parenting, Nature-Deficit-Disorder u.dgl. zu kompensieren. Hierzu hat er auch Fachtagungen organisiert. In den Projekten entstehen quasi nebenbei auch Innovationen und Forschungsansätze, die unmittelbar in den Projekten oder auch durch angehängte Belegarbeiten umgesetzt werden.

Gremienarbeit war und ist ein wesentlicher Baustein des Technologietransfers. Prof. Riegel ist Vorsitzender des Fachausschusses 102 „Holzbe- und –verarbeitung“ des Vereins Deutscher Ingenieure. Über die Jahre entstanden hier Richtlinien zu:

• Schleifen von Holz- und Holzwerkstoffen VDI 3413
• Gütebestimmung von Holzoberflächen VDI 3414 Bl. 1-4
• Maschinenabnahmen und Prozessqualifikation VDI 3415 Bl. 1-2
• Qualitätssicherung und Optimierung von Schmelzklebstoffprozessen VDI 3412 Bl. 1-5

Wesentliche Erkenntnisse aus den am Labor durchgeführten Forschungsvorhaben sind so in den letzten Jahren im Stand der Technik verankert worden.

Im Ausschuss NA 042-04-03 des DIN ist Prof. Riegel involviert in:

• Toleranzen DIN 68100
• Zeichnungen DIN 919

Hier bringt er seine Erkenntnisse zur geometrischen Produktspezifikation und –verfikation in der Holz- und Möbelindustrie ein. Ohne das System der GPS wird zukünftig in der Branche keine moderne Qualitätssicherung möglich sein.

Als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Jungingenieur warb Adrian Riegel schon 1993 auf dem Deutschen Ingenieurtag für eine Verkehrswende und wurde dafür in der Podiumsdiskussion massiv angegangen. Heute muss das Thema Nachhaltigkeit mainstream sein, sonst wird es auch für die Generation der Babyboomer, zu denen Prof. Riegel zählt, in der Rente äußerst ungemütlich. Privat versucht sich Prof. Riegel an einem kleinen CO2-Foot-Print.

Schaut man sich die 17 Nachhaltigkeitsziele der UN an und will keinen Etikettenschwindel oder Green Washing betreiben, so ist das Thema hoch politisch. In der zwangsläufig unpolitischen Fachdidaktik können daher nur einzelne Ziele thematisiert werden. Dies kann am Labor explizit leider nur in wenigen Fächern geschehen. Implizit aber massiv durch die angebotenen fakultativen Projekte mit all ihren Haupt- und Nebenzielen kann es aber sehr wohl im Studium verankerst werden. Folgende Projekte wurde beispielsweise angeboten:

• Bau zweier Mannschaftskanadier (Outrigger Canoes) aus Sperrholz u.a. zum Teambuilding und Outdoor-Training
• Teilnahme mit diesen Canoes an Veranstaltungen (mehrfach z.B. an der Voga Longa, Venedig)
• Konstruktion und Bau eines Segelskiffs aus nachwachsenden oder recycleten Werkstoffen für den 1001VelaCup, Palermo. Ein weiteres ist in Planung
• Entwurf einer mobilen, automatisierten Produktionsanlage für Flüchtlingsunterkünfte aus nachwachsenden Rohstoffen
• Bau von Lastenrädern aus Holz als Lehrprojekt des SWC TH OWL
• Mitbegründung der Kampagne sail.Ing OWL des VDI OWL mit dem Ziel, auch im Freizeitsektor (Beispiel Segeln) kleinste bzw. keine CO2-Foot-Prints zu hinterlassen.