Vermittlung der Kanban Methode
Im Rahmen der Lehre im Gebiet des Industrial Engineering werden den Studierenden verschiedene Methoden des Toyota-Produktionssystems vermittelt. Eine der vermittelten Methoden ist die Kanban-Methode, da diese in vielen Betrieben von großer Bedeutung für die Steuerung des Materialflusses ist. Kern der Methode ist eine Materialbereitstellung in Fertigung und Montage, die sich ausschließlich am tatsächlichen Verbrauch orientiert.
Gegenstand des Kanban-Planspiels ist eine variantenreiche Fahrzeugmontage, die aus einem Lager mit Material zu versorgen ist. Die Fahrzeuge bestehen aus LEGO-Steinen. In dem Planspiel werden sechs verschiedene Rollen unterschieden, die von den Studierenden eingenommen werden. Das entwickelte Planspiel wird in drei aufeinander aufbauenden Spielrunden gespielt.
In der ersten Spielrunde wird eine klassische Materialversorgung simuliert. Dazu wird eine herkömmliche Produktionsplanung und -steuerung nach dem so genannten “Push-Prinzip” durchgeführt, nach der eine zentrale Instanz die Materialversorgung plant. In der zweiten Spielrunde erfolgt die Materialversorgung über Kanban. Damit kommt das “Pull-Prinzip” zur Anwendung. Bei diesem Prinzip wird die Materialversorgung dezentral nach dem tatsächlichen Verbrauch gesteuert. Die dritte Spielrunde beinhaltet die Digitalisierung des Informationsflusses unter Beibehaltung der Kanban-Methode.
Nach jeder Spielrunde des Planspiels und dessen Ausbaustufen erfolgt eine Auswertung anhand von Kennzahlen bzw. eine Diskussion von Beobachtungen, so dass die Effekte jeder Spielrunde bzw. Erweiterung direkt ersichtlich werden.
Aufbauend auf die drei Spielrunden des Kanban-Planspiels wurden und werden weitere Ausbaustufen mit anderen Schwerpunkten gestaltet. Beispielsweise wurde eine Qualitätsprüfung an verschiedenen Varianten von montierten LEGO-Fahrzeugen über ein Bildverarbeitungssystem realisiert.