Studienfinanzierung
Für viele junge Menschen, die häufig das erste Mal von Zuhause ausziehen, stellt sich natürlich die Frage, welche Kosten in welcher Höhe kommen auf mich zu und wie finanziere ich diese?
Kosten während des Studiums
Das Deutsche Studentenwerk führt regelmäßig eine Sozialerhebung durch, die zentrale Befunde zur aktuellen Lebenssituation der deutschen und bildungsinländischen Studierenden in Deutschland enthält.
Laut der Studie lagen die Lebenhaltungskosten von ledigen Studierenden im Erststudium, die allein oder in einer WG wohnen und in einem Vollzeitstudium in Präsenz eingeschrieben sind im Sommersemester 2021 im Bundesdurchschnitt monatlich bei etwa 850 Euro. Darin enthalten sind die Warmmiete (inkl. Nebenkosten), der Semesterbeitrag, die Kosten für Mobilität, Gesundheit, Ernährung, Kleidung, Lernmittel, Telefon, Internet sowie Ausgaben für die Freizeit, Kultur und Sport.
Natürlich varrieren die Ausgaben und sind nicht allgemeingültig. Hinsichtlich der Miete spielt so z.B. insbesondere eine Rolle, ob Studierende weiterhin bei den Eltern wohnen, ein WG-Zimmer oder sogar eine eigene Wohung beziehen. Bei den Kosten für die Miete ist auch der Wohnnort eine entscheidender Faktor, denn Mieten in Großstädten liegen in der Regel häufig weitaus höher als in ländlicheren Gebieten oder weniger zentralen Stadtteilen.
Finanzierungsmöglichkeiten
Die Einnahmequellen zur Deckung der Kosten während des Studiums sind vielfältig und reichen von der finanziellen Unterstützung durch die Eltern, über den Bezug von BAföG-Leistungen bis hin zum eigenen Einkommen durch Nebenjobs.
Flyer "Ein Studium finanzieren"
Vielen Studierenden ist gar nicht bewusst, welche unterschiedlichen Finanzierungsmöglichkeiten es gibt, welche davon für sie in Frage kommen, wo sie sich informieren können und eine umfassende Beratung in Anspruch nehmen können.
Die Zentrale Studienberatung beantwortet gerne erste Fragen und vermittelt Ihnen hilfreiche Adressen. Wir bieten jedoch keine individuelle Finanzierungsberatung an und informieren nicht tiefgehend zu den einzelnen Finanzierungsmöglichkeiten.
Im Folgenden nennen wir Ihnen Ansprechpartner:innen innerhalb und außerhalb der Hochschule, die Ihnen Fragen zur Studienfinanzierung beantworten können. Zudem haben wir für Sie hilfreiche Links zur Eigenrecherche zusammengestellt:
BAföG steht BundesAusbildungsförderungsGesetz. Mit der staatlichen Ausbildungsförderung sollen junge Menschen eine Ausbildung finanzieren können, wenn sie oder ihre Familie dazu nicht in der Lage sind. Studierenden-BAföG wird in der Regel zur Hälfte als Zuschuss (Geschenk!) und zur Hälfte als zinsloses Darlehen gewährt. Von der Darlehenssumme muss man insgesamt maximal 10.010,- Euro zurückzahlen.
Nähere Informationen zu den Voraussetzungen und Fördersätzen können Sie den folgenden Links entnehmen:
Flyer "BAföG"
BAföG-Anträge
Studierende der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe richten ihren Antrag an das Amt für Ausbildungsförderung des Studierendenwerks Bielefeld. Auch wenn Sie sich nicht sicher sein sollten, ob Sie BAföG-berechtigt sind, stellen Sie bitte dennoch in jedem Fall einen Antrag!
BAföG-Anträge erhalten Sie
Bei Fragen zum BAföG-Antrag wenden Sie sich direkt an das Studierendenwerk Bielefeld.
Ob als Werksstudent:in, im Café, an der Supermarktkasse oder als studentische Hilfskraft an der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe – für Studierende gibt es viele Möglichkeiten neben dem Studium Geld zu verdienen.
Wie viel Sie neben dem Studium jobben können und wollen ist ganz individuell und hängt entscheidend davon ab, wie gut Sie das mit Ihrem Studium vereinbaren können.
Erste Informationen, was bei der Arbeit neben dem Studium hinsichtlich Steuern und Sozialversicherungspflicht zu beachten ist, bietet zum Beispiel das Deutsche Studentenwerk.
Flyer "Jobben"
Die verschiedensten Organisationen vergeben Stipendien: Parteien, Kirchen, der Staat, Kommunen oder private Stiftungen. So sind neben guten Noten beispielsweise soziales Engagement in Politik, Kirchen, Sportvereinen oder Nachbarschaftshilfe von Bedeutung. Auch die Herkunft und finanzielle Lage des Elternhauses können Berücksichtigung finden.
Die Förderung durch ein Stipendium bedeutet nicht nur finanzielle Unterstützung: Zusätzlich werden noch Ferienakademien, Seminare, Workshops und Praktika angeboten, die weit über das Fachliche hinausgehen und Kontakte zur Berufswelt ermöglichen.
Die Stipendiensuche ist sehr individuell und bedarf einer intensiven Auseinandersetzung mit den jeweiligen Förderprogrammen. Wer sich für ein Stipendium interessiert, sollte sich intensiv mit den unterschiedlichen Förderprogrammen auseinandersetzen. Geeignete Startpunkte für Ihre eigene erste Recherche können folgende Seiten sein:
- www.stipendiumplus.de: Hier finden Sie Informationen zu den Förderungsmöglichkeiten der Begabtenförderungswerke in Deutschland
- www.e-fellows.net: Datenbank mit verschiedenen Filtermöglichkeiten, um nach dem passenden Stipendium zu suchen
- www.studienfonds-owl.de: Hier finden Sie Informationen zum Deutschlandstipendium und dem Sozialstipendium der Stiftung Studienfonds OWL.
- International Office und der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD): Hier finden Sie Informationen zu Auslandsstipendien.
Nähere Informationen, Beratung und weiterführende Links finden Sie auf den Seiten des Career Service.
Die meisten Studienkredite sind nicht dazu gedacht, darüber ein komplettes Studium zu finanzieren. Sie bieten neben dem Unterhalt durch die Eltern oder dem Einkommen durch einen Nebenjob eine weitere finanzielle Unterstützung.
Sie können vor allem dann eine Option sein, wenn Sie Ihr Studium unabhängig von den Eltern fortsetzen möchten oder in der letzten Phase Ihres Studiums keine Zeit zum Jobben bleibt. Weil Sie bei einem Kredit immer mit Schulden in den Beruf starten, sollten Sie zuerst alle Alternativen prüfen. Wenn Sie sich für die Aufnahme eines Kredits entscheiden, lassen Sie sich von mehreren Instituten beraten, stellen Sie einen Kostenplan auf und vergleichen Sie die Angebote.
Prinzipiell haben Studierende keinen Anspruch auf Wohngeld, wenn Sie „dem Grunde nach“ einen Anspruch auf BAföG haben, also das Studium grundsätzlich förderungsfähig ist. Dies ist unabhängig davon, ob sie auch tatsächlich BAföG erhalten oder nicht (z.B. wenn Sie kein Geld erhalten aufgrund eines zu hohen Einkommens der Eltern).
Es gibt jedoch Umstände, in denen Studierende dennoch die Möglichkeit haben, Wohngeld zu beantragen. Dies könnten beispielsweise sein:
- Altersgrenze für den BAföG-Anspruch wurde überschritten
- später Fachrichtungswechsel ohne „triftigen Grund“
- Überschreiten der Förderhöchstdauer (meist Regelstudienzeit)
- Zweitstudium
Mehr Informationen erhalten Sie bei den folgenden Einrichtungen:
- Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung NRW
- dem Wohngeldstelle Ihres Wohnortes