Wirtschaftsingenieurwesen der Holzindustrie
Das Studienangebot richtet sich an zukünftige, technisch orientierte Fach- und Führungskräfte der Holz-, Möbel- und Holzbauindustrie, der Holzwirtschaft sowie benachbarter oder verbundener Branchen. Dabei steht weniger enges Spezialistentum als vielmehr funktions- und unternehmensübergreifendes Handeln im Vordergrund. Es wird das „Rüstzeug“ für Führungskräfte des gehobenen Managements mittelständischer Unternehmen vermittelt.
Das Masterstudium Wirtschaftsingenieur der Holzindustrie ist modular aufgebaut. Die Studierenden können innerhalb der zwei Themenblöcke Management und Produktion Schwerpunkte setzen. Die einzelnen Lehrveranstaltungen gliedern sich in Vorlesungen, Übungen, Praktika und Seminare. Der Schwerpunkt des Studiums liegt in der Entwicklung, der Konstruktions- und Produktionstechnik für Produkte aus Holz und Holzwerkstoffen sowie der wirtschaftlichen Gestaltung der Entwicklungs-, Produktions-, Logistik- und Vertriebsprozesse auf nationalen und internationalen Märkten.
In allen vorlesungsbegleitenden Übungsveranstaltungen, Praktika und Projekten wird der Unterrichtsstoff anhand von realitätsnahen Aufgabenstellungen aus der Wissenschaft und betrieblichen Praxis aufgearbeitet. Hierzu stehen modern und vielseitig ausgestattete Labore sowie entsprechende IT zur Verfügung. Kleingruppen ermöglichen die intensive Betreuung durch die Lehrenden.
Qualifikationsprofil
Der Abschluss erfüllt die Voraussetzungen für eine Laufbahn im höheren öffentlichen Dienst.
Den Absolventinnen und Absolventen bieten sich Berufsperspektiven in folgenden Bereichen der Holzindustrie:
- Technische Geschäftsleitung und Gesamtleitung im Mittelstand
- Führungsfunktionen in größeren Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen (z. B. Betriebsleitung, Produktionsleitung, Unternehmensplanung, Produktplanung, Organisationsentwicklung, Projektkoordination)
- Leitung von Forschungs- und Entwicklungseinheiten
- Unternehmensberatung
- Existenzgründung
Zugangsvoraussetzungen
Bachelorabschluss mit 210 Credits der Fachrichtung Holztechnik oder Holzwirtschaft. Der Zugang ist auch möglich, wenn zu den im (sechs-semestrigen) Bachelorstudium erworbenen 180 Credits zusätzlich noch weitere 30 Credits in Prüfungen oder im Rahmen eines Praxissemesters erworben wurden, diese 30 Credits können Studierende entweder aus ihrem Bachelorstudium mitbringen oder im Rahmen des Masterstudiums erwerben. Über diese zusätzlichen Leistungen entscheidet der Prüfungsausschuss nach der Einschreibung der Studierenden.
Die Bewerbung erfolgt für Studierende innerhalb der EU direkt an der Hochschule, für Studierende außerhalb der EU über www.uni-assist.de.
Eine Aufnahme des Studiums ist sowohl zum Sommer- als auch zum Wintersemester möglich, bitte beachten Sie die entsprechenden Bewerbungsfristen im Zuge der Bewerbung.
Weitere Details zu den Studienvoraussetzungen, zur Bewerbung/ Einschreibung und zu den ergänzenden 30 Credits finden Sie hier.
Schwerpunkte/Vertiefungen
Den Anforderungen des Berufsziels folgend werden im Studiengang Kenntnisse in zwei wesentlichen Wahlpflichtmodul- Schwerpunkten vertieft:
Produktion: Im Schwerpunkt Produktion werden moderne Fertigungstechnologien und Werkstoffe mit Bezug zur Holzindustrie und deren Zulieferindustrie vorgestellt und vertieft. Eine individuelle Schwerpunktsetzung innerhalb der Holzbranche ist durch Auswahl der angebotenen Module möglich.
Management: Für die Übernahme von strategischen Fragestellungen im Unternehmen, Führungsaufgaben und Personalverantwortung sind Kenntnisse aus den Bereichen Betriebswirtschaft, Recht, Innovationsmanagement, Personal, Datenanalyse und -verarbeitung und Strategischem Management notwendig. Zur Individualisierung des Studienverlaufs kann aus verschiedenen Modulen gewählt werden.
Studienaufbau und Inhalte
Das Studium gliedert sich in zwei Pflichtmodule (Angewandte Mathematik sowie English), verschiedene Wahlpflichtmodule in zwei Themenblöcken (vgl. Studienverlaufsplan) und ein wissenschaftliches Praktikum (im ersten oder zweiten Semester) sowie die Masterarbeit mit Kolloquium (im dritten Semester). Gegebenenfalls wird ein Praxissemester (0) oder zusätzliche Bachelor- bzw. Mastermodule zum Erwerb der fehlenden 30 Credits (bei Zulassung mit einem Bachelorabschluss von 180 Credits) vorgeschaltet, damit verlängert sich das Masterstudium auf vier Semester. Die einzelnen Module bauen nicht aufeinander auf, sondern setzen im vorausgehenden Bachelorstudium mit Schwerpunkt Holz erworbenes Grundwissen voraus.
Die Studierenden wählen in den ersten beiden Semestern aus jedem der zwei Themenblöcke Management und Produktion je vier bzw. fünf Module (insgesamt neun Module). Dabei muss je mindestens ein Modul in englischer Sprache und mindestens zwei bzw. drei Module aus dem fachlichen Holzkontext kommen. Das Sommersemester (1) wird in deutscher Sprache angeboten. Im Wintersemester (2) finden einige Lehrveranstaltungen in deutscher, andere in englischer Sprache statt.
Neben durch Professorinnen und Professoren der TH OWL gehaltenen Modulen werden ausgewählte Module in Kooperation mit besonders qualifizierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und Mitarbeitenden aus der Industrie in Leitungsfunktionen gemeinsam durchgeführt. Industrienahe Inhalte werden in Kooperation mit den Forschungseinrichtungen der beteiligten Unternehmen vermittelt.
Ein wesentlicher Bestandteil des Masterstudiums (mit dem Abschluss Master of Science) ist die Vertiefung wissenschaftlicher Arbeitsweisen und Methoden. Die Labore der Holztechnik sind kompetente Ansprechpartner für die verschiedenen Fragestellungen der Holz-, Möbel- und Holzbauindustrie sowie deren Zulieferer. Im Auftrag der Wirtschaft oder eigeninitiativ führen sie Forschungs- und Entwicklungsvorhaben durch, in die die Masterstudierenden aktiv eingebunden werden. Hier wird auch das verbindliche Wissenschaftliche Praktikum (Workload ca. 210 Stunden) absolviert, das dazu dient, nach der Bachelorarbeit das wissenschaftliche Arbeiten zu vertiefen, indem ausgewählte Fragestellungen aus einem größeren Forschungsprojekt unter Anleitung der Projektleitung und in Zusammenarbeit mit der entsprechenden Arbeitsgruppe bearbeitet werden.
Die Masterarbeit schließt das Studium ab, sie soll vorzugsweise im Bereich der Forschung und Entwicklung durchgeführt werden, z. B. in den direkten Forschungsprojekten der TH OWL, in Projekten gemeinsam mit der Industrie, aber auch im Bereich der Unternehmensweiterentwicklung und des Re-Engineerings.