GIS-basierte Bewertung der Vulnerabilität des Karstgrundwassers auf der Paderborner Hochfläche durch kommunale Abwasserbeseitigung
Projektleitung: | Prof. Dr. rer. nat. Lutz Müller |
Kooperation: | Staatliches Amt für Umwelt- u. Arbeitsschutz (STAfUA OWL) |
Laufzeit: | 2006-2007 |
Hintergrund
Im Regierungsbezirk Detmold stellt die Paderborner Hochfläche eine großräumige Karstlandschaft dar, in der aufgrund der fehlenden Überdeckung des Karstes eine unmittelbare Verbindung zwischen den oberirdischen Gewässern und dem Grundwasser besteht. Daher ist das Grundwasser gegenüber Verunreinigungen besonders empfindlich. Zur Verhinderung von Schadstoffeinträgen sind an die Abwasserbeseitigung in diesem Gebiet besondere Anforderungen zu stellen. Das Abwasser ist weitgehend zu reinigen und zur Rückhaltung von Keimen sowie gelösten und ungelösten Restverschmutzungen ggf. nachzubehandeln.
Ziele
Ziel des Projektes war es zu prüfen, an welchen kommunalen Kläranlagen und Gewässereinleitungen zusätzliche Reinigungsmaßnahmen sinnvoll bzw. erforderlich sind. Aufgrund der geologischen und hydrogeologischen Gegebenheiten sollte das durch die Abwasserbeseitigung bestehende Gefährdungspotential bewertet und ermittelt werden, welche Kläranlagen und Gewässer besonders betroffen sind.
Methoden
In einem ersten Schritt wurde eine Recherche zur Vorgehensweise beim Karstgrundwasserschutz in Bayern, Baden-Württemberg, Österreich und der Schweiz durchgeführt, in denen geologisch bedingt Karstgebiete weit verbreitet sind, da es in Nordrheinwestfalen bisher keine speziellen Regelungen oder Empfehlungen für die Abwasserbeseitigung im Karst gibt. Für das Projektgebiet wurden dann geologische und hydrogeologische Geodaten des hydrogeologischen Kartenwerkes von NRW ausgewertet und mit Hilfe des Geoinformationssystems ArcGIS 9 eine Gefährdungsabschätzung der Vulnerabilität des Grundwassers vorgenommen. Durch Vergleich der Geodaten mit den Informationen aus der Siedlungswasserwirtschaft wurde ermittelt, welche Kläranlagen und Einleitungen in Gebieten erhöhter Vulnerabilität liegen. Für diese Anlagen wurde mit Hilfe einer Bewertungsmatrix ein Prioritätenkatalog bezüglich weitergehender Reinigungsmaßnahmen erstellt.
Die Projektbeschreibung können Sie hier herunterladen.