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Girls’ Day 2025 mit wasser^plus OWL: Mädchen entdecken das Ingenieurwesen

Am Girls’ Day 2025 öffnete die Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe (TH OWL) ihre Türen für junge Schülerinnen, die einen Tag lang das Studentinnenleben kennenlernen wollten. Das Projekt wasser^plus OWL bot dabei an den Standorten Detmold und Höxter spannende Einblicke in wasser- und umwelttechnische Berufe.

Höxter: Experimente zur Aufbereitung von Wasser zu Trinkwasser

Am Campus Höxter der TH OWL gab es zum Girls' Day ein spannendes Angebot: Im Fachgebiet Wassertechnologie des Studiengangs Umweltingenieurwesen führten die Teilnehmerinnen unter fachlicher Anleitung einen Laborversuch zur Trinkwasseraufbereitung durch. Im Fokus stand ein Verfahren, das auch in professionellen Wasserwerken zum Einsatz kommt: die Flockung und Fällung. Dabei werden dem Wasser gezielt Flockungsmittel zugesetzt, um gelöste und ungelöste Schadstoffe – etwa Phosphate und Trübstoffe – zu binden. Infolge dieser chemischen Reaktion lagern sich kleinste Partikel zu sogenannten Makroflocken zusammen, die sich durch ihr Gewicht absetzen und somit aus dem Wasser entfernt werden können. Die Schülerinnen testeten dabei unterschiedliche Dosierungen und erarbeiteten, wie man mit möglichst geringem Chemikalieneinsatz dennoch ein gutes Ergebnis erzielen kann – eine aktuelle Fragestellung, auch im Kontext nachhaltiger Ressourcennutzung. Anschließend analysierten sie mithilfe einfacher Messmethoden die Trübung und den Phosphatgehalt der Proben, um die Wirksamkeit ihrer jeweiligen Variante zu beurteilen.
Dabei wurde nicht nur Fachwissen vermittelt, sondern auch ein realistisches Bild des Berufsalltags im Bereich Umweltingenieurwesen gezeichnet.

Detmold: Bauen, Wasser und die Zukunft von morgen

In Detmold erwartete die Schülerinnen ein Programm, das die Welt des Bauingenieurwesens aus verschiedenen Perspektiven beleuchtete. In zwei praxisorientierten Workshops standen die Themen Digitales Bauen und Wasserwirtschaft im Mittelpunkt.

Beim Digitalen Bauen konnten die Mädchen einen Coboter – also einen kollaborativen Roboter – selbst steuern und erste eigene Programmierungen ausprobieren. So erfuhren sie unmittelbar, wie Automatisierung und Digitalisierung die moderne Bauwelt prägen.

Im Workshop zur Wasserwirtschaft wurde es interaktiv und alltagsnah: Die Schülerinnen setzten sich mit der Frage auseinander, wie unsere Trinkwasserversorgung funktioniert und welche Herausforderungen durch Klimawandel, Wasserknappheit und Extremwetterereignisse auf uns zukommen – auch regional in OWL. In diesem Zusammenhang lernten sie auch den Wasserkreislauf anhand des wasser^plus OWL Wimmelbilds kennen, das von Ella Ziegler entwickelt und von Rinah Lang illustriert wurde. Es folgte die Vorstellung des Weltwassertags, der jährlich am 22. März begangen wird. Außerdem wurde der Zusammenhang zwischen Wasserzugang und Bildungschancen für Mädchen weltweit thematisiert: Mädchen und Frauen verbringen täglich etwa 200 Millionen Stunden mit dem Sammeln von Wasser – wertvolle Zeit, die ihnen für Schule und Bildung fehlt. Um die physische Dimension des Themas erlebbar zu machen, gab es einen Live-Test: Dabei konnten die Teilnehmerinnen zehn Liter Wasser in einem Eimer über eine gewisse Strecke tragen. Es zeigte sich schnell, wie körperlich fordernd diese Aufgabe ist. Mit der Arbeit im Wasserwesen kann somit ein direkter Beitrag zu globaler Gerechtigkeit geleistet werden. Als kreative Erfrischung konnten sich die Teilnehmerinnen beim Workshop ihre ganz persönliche Leitungswasser-Kreation zusammenstellen: Mit Zutaten wie Minze, Gurke, Apfel, Holunder oder Limette mixten sie aromatisierte Wasserdrinks. Die Verköstigung kam dabei bestens an: Frisch, lecker und selbstgemacht.

Fazit: Wasser braucht Köpfe – und Talente mit Ideen

Ob in Detmold oder Höxter – der Girls’ Day mit wasser^plus OWL zeigte, wie abwechslungsreich, relevant und zukunftsorientiert technische Berufe im Bereich Wasser, Umwelt und Bauen sind. Die Schülerinnen erhielten wertvolle Informationen über die Studienmöglichkeiten an der TH OWL in diesem zukunftsrelevanten Bereich. Gerade im Angesicht von Fachkräftemangel und klimatischen Herausforderungen braucht es junge Menschen, die sich für diese wichtigen Berufsfelder begeistern. Und vielleicht sehen wir einige der Schülerinnen bald als Studentinnen im Bau- oder Umweltingenieurwesen wieder.

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